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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens haben am Montag deutlich unter Aussagen zum Quartalsverlauf gelitten. Am späteren Vormittag büßten die Titel des Elektrokonzerns 2,12 Prozent auf 79,08 Euro ein. Sie waren damit einer der größten Verlierer im Dax . Der Leitindex verlor zeitgleich 0,70 Prozent.
Siemens hat ein ertragsschwaches Quartal hinter sich, sieht sich aber trotzdem auf Kurs. 'Die Herausforderungen bei der Bahntechnik und der Windanbindung werden ihre Spuren in den Zahlen für das zweite Quartal hinterlassen, die wir am 2. Mai vorstellen', sagte Finanzvorstand Joe Kaeser der 'Rheinischen Post'. Wegen des verschobenen Geschäftsjahres bezeichnet Siemens den Zeitraum zwischen Januar und März als zweites Quartal. Der Auftragseingang dagegen dürfte 'dank mehrerer Großaufträge deutlich über dem Vorjahreswert und auch über dem letzten Quartal liegen' und der Gewinn je Aktie (EPS) voraussichtlich mindestens auf Vorjahresniveau. In der 'operativen Betrachtung' werde es jedoch enger.
HÄNDLER: FINANZCHEF MUSS MARKTERWARTUNGEN EINFANGEN
Ein Börsianer sah die Aussagen ungeachtet des ermutigenden Auftragseingangs als Kursbelastung. Die Erwartungen für EPS und operative Entwicklung dürften den Konsensschätzungen entsprechen. Dagegen sagte ein anderer, dass die durchschnittlichen Markterwartungen ein fünfprozentiges EPS-Wachstum voraussagten. Von einem weiteren Experten hieß es, offenbar werde der Finanzchef vorgeschickt, 'um die Markterwartungen einzufangen'.
Ein Beobachter erinnerte daran, dass sich zuletzt bereits Unternehmenschef Peter Löscher und der Chef der Industriesparte, Siegfried Russwurm, vorsichtig zur Geschäftsentwicklung geäußert hatten. Die bessere Auftragslage sei angesichts der sehr niedrigen Vorjahresbasis und einiger schon bekannt gegebener Großaufträge im Energiebereich keine Überraschung. 'Summa summarum unterstützen Kaesers Aussagen die Einschätzung, dass das zweite Quartal schwach ausfällt', resümierte der Experte. Neu im Vergleich zu den bisherigen Aussagen aus der Siemens-Spitze seien zusätzliche einmalige Aufwendungen. Allerdings habe Kaeser auf der letzten Kapitalmarktveranstaltung solche weder ausgeschlossen noch explizit angekündigt.
SOCGEN SIEHT INVESTITIONSGÜTERSEKTOR KRITISCH
Derweil äußerte sich die französische Großbank Societe Generale (SocGen) grundsätzlich kritisch zu den Perspektiven des Investitionsgütersektors. Für den Berichtszeitraum Januar bis März würden die meisten europäischen Branchenvertreter wahrscheinlich die schlechteste organische Umsatzentwicklung seit dem Schlussquartal 2009 berichten, da die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr hoch sei, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer aktuellen Studie. Dies und die fehlende positive Dynamik bei konjunkturellen Frühindikatoren dürften die Konsensschätzungen noch weiter nach unten drücken. Dazu kämen die anspruchsvollen Bewertungen im Sektor. Bei Siemens erwartet der Experte eine schwache operative Quartalsentwicklung. Der Fokus des Unternehmens liege weiter auf der Verschlankung des Geschäftsportfolios./gl/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens
Siemens hat ein ertragsschwaches Quartal hinter sich, sieht sich aber trotzdem auf Kurs. 'Die Herausforderungen bei der Bahntechnik und der Windanbindung werden ihre Spuren in den Zahlen für das zweite Quartal hinterlassen, die wir am 2. Mai vorstellen', sagte Finanzvorstand Joe Kaeser der 'Rheinischen Post'. Wegen des verschobenen Geschäftsjahres bezeichnet Siemens den Zeitraum zwischen Januar und März als zweites Quartal. Der Auftragseingang dagegen dürfte 'dank mehrerer Großaufträge deutlich über dem Vorjahreswert und auch über dem letzten Quartal liegen' und der Gewinn je Aktie (EPS) voraussichtlich mindestens auf Vorjahresniveau. In der 'operativen Betrachtung' werde es jedoch enger.
HÄNDLER: FINANZCHEF MUSS MARKTERWARTUNGEN EINFANGEN
Ein Börsianer sah die Aussagen ungeachtet des ermutigenden Auftragseingangs als Kursbelastung. Die Erwartungen für EPS und operative Entwicklung dürften den Konsensschätzungen entsprechen. Dagegen sagte ein anderer, dass die durchschnittlichen Markterwartungen ein fünfprozentiges EPS-Wachstum voraussagten. Von einem weiteren Experten hieß es, offenbar werde der Finanzchef vorgeschickt, 'um die Markterwartungen einzufangen'.
Ein Beobachter erinnerte daran, dass sich zuletzt bereits Unternehmenschef Peter Löscher und der Chef der Industriesparte, Siegfried Russwurm, vorsichtig zur Geschäftsentwicklung geäußert hatten. Die bessere Auftragslage sei angesichts der sehr niedrigen Vorjahresbasis und einiger schon bekannt gegebener Großaufträge im Energiebereich keine Überraschung. 'Summa summarum unterstützen Kaesers Aussagen die Einschätzung, dass das zweite Quartal schwach ausfällt', resümierte der Experte. Neu im Vergleich zu den bisherigen Aussagen aus der Siemens-Spitze seien zusätzliche einmalige Aufwendungen. Allerdings habe Kaeser auf der letzten Kapitalmarktveranstaltung solche weder ausgeschlossen noch explizit angekündigt.
SOCGEN SIEHT INVESTITIONSGÜTERSEKTOR KRITISCH
Derweil äußerte sich die französische Großbank Societe Generale (SocGen) grundsätzlich kritisch zu den Perspektiven des Investitionsgütersektors. Für den Berichtszeitraum Januar bis März würden die meisten europäischen Branchenvertreter wahrscheinlich die schlechteste organische Umsatzentwicklung seit dem Schlussquartal 2009 berichten, da die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr hoch sei, schrieb Analyst Gael de-Bray in einer aktuellen Studie. Dies und die fehlende positive Dynamik bei konjunkturellen Frühindikatoren dürften die Konsensschätzungen noch weiter nach unten drücken. Dazu kämen die anspruchsvollen Bewertungen im Sektor. Bei Siemens erwartet der Experte eine schwache operative Quartalsentwicklung. Der Fokus des Unternehmens liege weiter auf der Verschlankung des Geschäftsportfolios./gl/rum