(neu: Schlusskurse und Commerzbank-Studie)
FRANKFURT (dpa-AFX) - ThyssenKrupps (ETR:TKA) erkennbare Fortschritte beim Weg aus der existenzbedrohenden Krise haben die Anleger am Dienstag in Feierlaune versetzt. Der Industriekonzern hatte im Ende März abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal den ersten Überschuss seit fast zwei Jahren erwirtschaftet. Mit einem Anstieg auf 22,645 Euro kletterten die ThyssenKrupp-Aktien gegen Mittag dann auch auf den höchsten Stand seit Februar 2012. Aus dem Handel gingen sie mit einem immer noch satten Plus von 4,07 Prozent auf 22,135 Euro und blieben damit Spitzenwert im Dax (ETR:DAX). Der nahm an diesem Tag sein Rekordhoch von 9794 Punkten ins Visier und schloss mit einem Aufschlag von 0,54 Prozent auf 9754,43 Punkte.
Bei der Rückkehr in die Gewinnzone hatte der Konzern von seinem Sparprogramm und einem kräftigen Wachstum im Industriegüter-Geschäft profitiert. Zudem waren diesmal keine größeren negativen Sondereffekte aufgetreten, die dem Unternehmen zuletzt regelmäßig die Bilanz verdorben hatten. Angesichts des im ersten Geschäftshalbjahr gestiegenen operativen Gewinns erhöhte der Vorstand sein Ziel für das Gesamtjahr. Nun soll sich dieses Ergebnis nach 586 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012/13 fast verdoppeln.
ANALYSTEN POSITIV ÜBERRASCHT
Analysten sprachen durch die Bank von überraschend guten Resultaten. Alain William von der Societe Generale hob dabei insbesondere das europäische Stahlgeschäft hervor. Es habe von einem starken Absatz profitiert. Außerdem sei der Verlust der Sparte Steel Americas dank operativer Verbesserungen gesunken. Seine eigenen Gewinnprognosen für das Gesamtjahr könnten nun etwas steigen. Commerzbank-Experte Ingo-Martin Schachel urteilte: "Angesichts des sehr positiven Ebit-Ausblicks auf das laufende dritte Quartal erscheint selbst die neue, höhere Prognose für das Geschäftsjahr konservativ."
Christian Obst, Analyst bei der Baader Bank, sieht in dem Quartalsbericht Anzeichen, dass die internen Maßnahmen des Konzerns die Verbesserung der Gewinnsituation unterstützten. Sorgen bereiteten aber nach wie vor der Zahlungsmittelfluss sowie die Eigenkapitalquote.br/ck/he