FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bayer-Aktien haben sich am Freitag nach gegensätzlichen Nachrichten in etwa mit dem Markt bewegt. Im frühen Handel legten die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns um 0,23 Prozent auf 65,58 Euro zu. Der Dax pendelte zuletzt um seinen Vortagsschlusskurs.
Der britische Wasch- und Putzmittelhersteller Reckitt Benckiser spuckt Bayer mit einem Gegenangebot für den US-Anbieter von Vitamien und Nahrungsergänzungsmitteln Schiff Nutrition in die Suppe. Am späten Donnerstagabend kündigten die Briten an, sie wollten 42 US-Dollar je Aktie zahlen. Das Angebot der Leverkusener beläuft sich hingegen bisher nur auf 34 Dollar. Ein Bayer-Sprecher wollte auf Anfrage zunächst keinen Kommentar abgeben.
BIETERKAMPF DROHT
Laut einem Börsianer ist das eine leicht negative Nachricht für Bayer. Der mögliche Wert der Transaktion von rund einer Milliarde Dollar sollte den Aktienkurs aber kaum bewegen. Auch ein weiterer Händler sah den Umfang des Deals als gering an. Das Bayer-Management dürfte allerdings kaum glücklich darüber sein, überboten worden zu sein.
Zwar hätten das Schiff-Management und die Mehrheitsaktionäre dem Bayer-Gebot zunächst zugestimmt, heißt es bei der DZ Bank. Dennoch könne die Gegenofferte nicht ignoriert werden, zumindest nicht von den Minderheitsaktionären. Damit sei ein Bieterkampf nicht ausgeschlossen. Bayer müsse wahrscheinlich mit einem neuen Gebot auf den Schritt der Briten reagieren, was den Preis für die Übernahme unattraktiv machen könnte. Die Commerzbank hält eine Aufstockung der Bayer-Offerte indes für unwahrscheinlich. Er habe die Übernahmepläne wegen der möglichen Umsatzsynergien zwar zunächst begrüßt, doch schon das erste Angebot sei vergleichsweise hoch, schrieb Analyst Daniel Wendorff. Zudem gehöre der Bereich, in dem Schiff Nutrition tätig sei, nicht zum Kerngeschäft von Bayer.
JPMORGAN STUFT BAYER HOCH
Ein Gegengewicht zu den leicht negativen Nachrichten bildete die Hochstufung durch JPMorgan. Analyst Richard Vosser hatte die Aktien zuvor von 'Neutral' auf 'Overweight' hochgestuft und das Kursziel von 62 auf 80 Euro angehoben. Mit Blick auf die kommenden Jahre dürften vor allem die Sparten CropScience und Healthcare das Wachstumsprofil des Pharma- und Chemiekonzerns stützen, schrieb Analyst Richard Vosser. Dies gelte auch, wenn die Schwäche bei MaterialScience anhalten sollte. Diese Stärke sei bislang nicht ausreichend in der Bewertung berücksichtigt. Allerdings implizieren die angehobenen Schätzungen des Experten bereits die Schiff-Übernahme, die nun in Frage steht./rum/gl
Der britische Wasch- und Putzmittelhersteller Reckitt Benckiser
BIETERKAMPF DROHT
Laut einem Börsianer ist das eine leicht negative Nachricht für Bayer. Der mögliche Wert der Transaktion von rund einer Milliarde Dollar sollte den Aktienkurs aber kaum bewegen. Auch ein weiterer Händler sah den Umfang des Deals als gering an. Das Bayer-Management dürfte allerdings kaum glücklich darüber sein, überboten worden zu sein.
Zwar hätten das Schiff-Management und die Mehrheitsaktionäre dem Bayer-Gebot zunächst zugestimmt, heißt es bei der DZ Bank. Dennoch könne die Gegenofferte nicht ignoriert werden, zumindest nicht von den Minderheitsaktionären. Damit sei ein Bieterkampf nicht ausgeschlossen. Bayer müsse wahrscheinlich mit einem neuen Gebot auf den Schritt der Briten reagieren, was den Preis für die Übernahme unattraktiv machen könnte. Die Commerzbank hält eine Aufstockung der Bayer-Offerte indes für unwahrscheinlich. Er habe die Übernahmepläne wegen der möglichen Umsatzsynergien zwar zunächst begrüßt, doch schon das erste Angebot sei vergleichsweise hoch, schrieb Analyst Daniel Wendorff. Zudem gehöre der Bereich, in dem Schiff Nutrition tätig sei, nicht zum Kerngeschäft von Bayer.
JPMORGAN STUFT BAYER HOCH
Ein Gegengewicht zu den leicht negativen Nachrichten bildete die Hochstufung durch JPMorgan. Analyst Richard Vosser hatte die Aktien zuvor von 'Neutral' auf 'Overweight' hochgestuft und das Kursziel von 62 auf 80 Euro angehoben. Mit Blick auf die kommenden Jahre dürften vor allem die Sparten CropScience und Healthcare das Wachstumsprofil des Pharma- und Chemiekonzerns stützen, schrieb Analyst Richard Vosser. Dies gelte auch, wenn die Schwäche bei MaterialScience anhalten sollte. Diese Stärke sei bislang nicht ausreichend in der Bewertung berücksichtigt. Allerdings implizieren die angehobenen Schätzungen des Experten bereits die Schiff-Übernahme, die nun in Frage steht./rum/gl