TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen haben am Dienstag teils deutlich zugelegt. Unter den größeren Finanzplätzen verzeichneten Hongkong und Australien stärkere Gewinne.
Die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) verwiesen auf die Maßnahmen zur Stützung des chinesischen Immobilienmarktes. "Der Immobiliensektor ist für die chinesische Wirtschaft äußerst wichtig: Rechnet man die mit ihm verbundenen Segmente hinzu, brachte er es in der Spitze auf einen Anteil von bis zu einem Drittel am chinesischen Bruttoinlandsprodukt", hieß es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg.
Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Die Unterstützung für die Entwicklung des Immobilienmarktes soll erweitert werden, ging aus einer gemeinsamen Erklärung der Notenbank des Landes und der chinesischen Finanzaufsicht hervor. Konkret geht es dabei unter anderem um die Stundung von Immobilienkrediten.
Zudem werden Chinas Banken zu Verhandlungen mit Immobiliengesellschaften ermutigt, mit dem Ziel, die Kreditrückzahlungen zu verlängern. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen. Darüber hinaus könnte es weitere Stützungsmaßnahmen geben, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank mit Blick auf entsprechende Medienberichte an.
Der CSI 300 , der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, gewann zuletzt 0,6 Prozent auf 3867,58 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um 1,35 Prozent auf 18 728,70 Punkte. Er profitierte damit von den Gewinnen der dort gelisteten Immobilienwerte.
Der australische S&P ASX 200 beendete die Verluststrecke der Vortage und kletterte um 1,5 Prozent auf 7108,90 Punkte. Nicht ganz so stark ging es in Japan nach oben. Der Leitindex Nikkei 225 schloss kaum verändert. Der Yen habe zum Dollar weiter zugelegt, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Eine anziehende Währung ist für die exportlastige Wirtschaft des Landes tendenziell ungünstig.
Auch in Indien blieben die Zuwächse bei unter einem Prozent. "Indische Aktien lieferten im zweiten Quartal mit gut zehn Prozent in Euro die beste Performance unter den asiatischen Märkten ab", so Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. "Allerdings liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Gewinne indischer Aktien mit knapp 20 bereits elf Prozent über dem eigenen Zehn-Jahres-Mittel." Daher könnte der indische Aktienmarkt kurzfristig konsolidieren.