TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag nach der Erholung des Vortages wieder in den Korrekturmodus gedreht. Schwache Vorgaben der US-Börsen (ETR:SXR4) belasteten. Auf Wochensicht reichte es an den Börsen der Region Asien-Pazifik trotzdem für ein leichtes Plus.
Die Gewinne am Donnerstag nach den starken Nvidia (NASDAQ:NVDA) -Zahlen erwiesen sich damit als Strohfeuer. An den US-Börsen war es zu deutlichen Verlusten bei Aktien aus den Bereichen Halbleiter und Künstliche Intelligenz gekommen, die sich in Asien fortsetzten. Offensichtlich wurden die guten Nachrichten von Nvidia damit als Anlass zu Verkäufen genommen. Zur Zurückhaltung trug auch das Treffen führender Notenbänker in Jackson Hole bei. "Am heutigen Nachmittag und Abend stehen Reden von Fed-Chef Jerome Powell und EZB-Chefin Christine Lagarde an", hieß es dazu von der LBBW. "Die Finanzmärkte erhoffen sich einen Fingerzeig, wie es mit der Zinspolitik weitergeht."
Zudem hatte Goldman Sachs (NYSE:GS) sich kritisch zu asiatischen Aktien geäußert. Die Strategen der US-Bank befürchten negative Auswirkungen des kriselnden chinesischen Immobilienmarktes auf die gesamte Region. Sie senkten daher das Zwölf-Monats-Ziel für den MSCI Asien Pazifik ohne Japan.
Japanische Aktien verzeichneten deutliche Verluste. Der Leitindex Nikkei 225 fiel um gut 2 Prozent auf 31 624,28 Punkte. Die Kerninflation in der Region Tokio hatte sich im August zwar leicht rückläufig zum Vormonat entwickelt, befindet sich aber immer noch auf erhöhtem Niveau. Der australische Leitindex S&P ASX 200 verzeichnete ebenfalls Verluste und schloss 0,93 Prozent tiefer mit 7115,20 Punkten.
Auch die chinesischen Börsen schwächelten. Der CSI 300 , der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, sank im späten Handel um 0,53 Prozent auf 3703,72 Punkte. Dass ich Investoren am chinesischen Aktienmarkt einem Pressebericht zufolge auf geringere Maklerprovisionen einstellen könnte, halt kaum. Elf Brokerhäuser hätten geringere Kommissionskosten angekündigt, berichtete die chinesische Finanzzeitung "Securities Times" am Freitag in Peking. Damit würden die Makler die Anleger an den gesunkenen Kosten teilhaben lassen, nachdem die wichtigsten Börsen des Landes vergangene Woche entschieden hatten, die Gebühren für den Aktienhandel zu senken.
Der technologielastige Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong fiel um rund ein Prozent auf 18 022,80 Zähler. Chinesische Aktien litten auch unter einer skeptischen Studie von Morgan Stanley (NYSE:MS). Das US-Institut hatte die Ziele für chinesische Aktienindizes bereits das zweite Mal innerhalb von drei Monaten gesenkt.