TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Trotz guter Vorgaben der Wall Street haben sich die asiatischen Börsen am Freitag durchwachsen entwickelt. Den Gewinnen in Australien, Indien und Südkorea standen Verluste in Japan entgegen. Auf Wochensicht lagen die Börsen der Region Asien-Pazifik leicht im Minus.
Der japanische Aktienmarkt mit seinen zahlreichen exportorientierten Unternehmen litt erneut unter der Stärke des Yen, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) betonten. Spekulationen, die Notenbank des Landes könnte ihre extrem lockere Geldpolitik bald beenden, hätten sich nochmals verstärkt.
"Gouverneur Kazuo Ueda heizte etwaige Zinsbedenken weiter an: Er sagte, dass die Steuerung der Geldpolitik ab Ende des Jahres und bis ins nächste Jahr hinein noch schwieriger werden würde", erklärte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. "Nun preist der Markt mit großer Wahrscheinlichkeit einen Zinsschritt von minus 0,1 auf 0,0 Prozent auf der Sitzung am 19. Dezember ein - Anfang der Woche war damit noch nicht gerechnet worden."
Allzu negativ ist Stephan deswegen aber nicht gestimmt. Der japanische Aktienmarkt sei reich an Substanzwerten, weshalb ein leichter Zinsanstieg ihn nicht nachhaltig negativ beeinflussen sollte. Etwaige Rückschläge könnten daher zum Zukauf genutzt werden. Der Nikkei 225 verlor 1,68 Prozent auf 32 307,86 Punkte. Dazu trugen auch neue Konjunkturdaten bei. Das Bruttoinlandsprodukt war im dritten Quartal noch stärker gefallen, als es vorläufige Daten gezeigt hatten.
Durchwachsen war die Entwicklung in China. Während der CSI 300 mit Werten der Börsen in Shanghai und Shenzhen um 0,24 Prozent auf 3399,46 Zähler anzog, büßte der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong zuletzt 0,1 Prozent auf 16 330,83 Punkte ein.
In Australien ging es leicht nach oben. Der Leitindex S&P ASX 200 schloss 0,3 Prozent höher mit 7194,92 Punkten.