TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Dienstag erneut nachgegeben. Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn hielten sich die Abgaben an den meisten Börsen in Fernost aber in Grenzen. Vereinzelt drehten Märkte sogar ins Plus.
"An den asiatischen Aktienmärkten hat sich der Abverkauf in verringertem Tempo fortgesetzt, die Aktien-Futures in den USA und Europa signalisieren eine gewisse Erholung", begründete die BayernLB die Entwicklung. In Japan stützte auch die Yen-Schwäche. Der Yen näherte sich zum Dollar dem tiefsten Stand seit 24 Jahren, was der exportorientierten Wirtschaft des Landes tendenziell zugutekommt. Der Leitindex Nikkei 225 büßte 1,33 Prozent auf 26 629,86 Punkte ein.
In China waren die Abgaben noch überschaubarer. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands sank um 0,33 Prozent auf 4175,68 Zähler. Der Hang-Seng-Index in Hongkong stieg zuletzt sogar um 0,19 Prozent auf 21 108,40 Punkte.
Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda begründete die Tendenz mit der Hoffnung auf weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft in China. Auch die rigide Corona-Politik scheint dosierter zu erfolgen. "Die Antwort auf einen neuen Infektionsausbruch in Peking deutet an, dass die Regierung künftig auf eine Kombination aus freiwilligen und angeordneten (Massen-)Tests sowie lokalen Lockdowns statt flächendeckenden Abriegelungen setzen könnte", so Kapitalmarktstratege Ulrich Stephan von der Postbank. "Dieser Ansatz sowie weitere Konjunkturhilfen könnten die Wirtschaft im Jahresverlauf unterstützen und den chinesischen Börsen längerfristig Auftrieb bescheren."
Eine Ausnahme war die australische Börse. Da dort am Vortag kein Handel stattgefunden hatte, wurden die Verluste der anderen Finanzmärkte zu Wochenbeginn nun nachgeholt, wie Halley anmerkte. Der australische Leitindex S&P/ASX 200 sank um 3,55 Prozent auf 6686,00 Punkte.