FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich am Mittwoch zum Handelsstart über der runden Marke von 13 000 Punkten halten. Gestützt von einer starken Wall Street hatte der deutsche Leitindex tags zuvor erstmals seit Mitte September wieder über dieser Hürde geschlossen. Neben den weiter guten Vorgaben aus Übersee dürfte die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zudem angesichts überwiegend besser als erwarteter Quartalsberichte heimischer Unternehmen positiv bleiben.
Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex gab rund eine Dreiviertelstunde vor dem Xetra-Handelsstart um 0,2 Prozent auf 13 027 Punkte nach. Der EuroStoxx wird ebenfalls nur leicht im Minus erwartet.
Am Dienstag war der Dax nahezu auf Tageshoch aus dem Handel gegangen, womit er seinen in dieser Woche bislang positiven Lauf fortsetzte. Vor allem die nachlassenden Renditen an den Anleihemärkten erweisen sich derzeit als Kurstreiber. Entsprechend schlossen die US-Börsen (ETR:SXR4) erneut mit Gewinnen. Beobachter aus den USA äußerten die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weniger stark erhöhen könnte als bislang befürchtet.
Mit Blick auf die am Vorabend nach US-Börsenschluss vorgelegten Geschäftsberichte von US-Unternehmen könnten vor allem die Quartalszahlen und der Ausblick von Texas Instruments (NASDAQ:TXN) auf das Schlussviertel 2022 positiv für die Chipindustrie (ETR:VVSM) in Europa aufgenommen werden.
Die Berichtssaison hierzulande schaltete nun außerdem einen Gang höher. So berichteten die Deutsche Bank (ETR:DBKGn), Mercedes-Benz (ETR:MBGn) oder auch Symrise (ETR:SY1G) über ihr Quartal.
Die Deutsche Bank erzielte trotz der verschlechterten Wirtschaftslage im dritten Quartal überraschend einen Milliardengewinn. Vorstandschef Christian Sewing sieht das Institut daher "voll auf Kurs", seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Händler lobten die starken Zahlen, während sie die der Vermögensverwaltungstochter DWS (ETR:DWSG) als schwach bezeichneten. Die Deutsche-Bank-Aktie legte vorbörslich auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vorabend zu. DWS gaben dagegen nach.
Aus dem Dax legte auch Mercedes-Benz erfreuliche Zahlen vor. Trotz der unsicheren Konjunkturlage kann der Autobauer weiter auf hohe Verkaufspreise setzen und hob daher seinen Ergebnisausblick für 2022 erneut an. Analysten hatten mit einer weiteren Erhöhung der Margenprognose in der wichtigsten Sparte mit Autos gerechnet. Auf Tradegate ging es auch für diese Aktie deutlich nach oben.
Auch Anteilsschein von Symrise waren gefragt. Gute Geschäfte mit Zusätzen für Heimtiernahrung und für Kosmetika stimmen den Hersteller von Duftstoffen und Aromen noch optimistischer. Daher hob auch dieser Dax-Konzern seine Prognose für das Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Übernahmen und Währungseffekte - für 2022 auf über 10 Prozent an. Erst im Sommer war sie auf mehr als 7 Prozent erhöht worden. Analysten hatten den Schritt allerdings schon für möglich gehalten.