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Aktien Frankfurt: US-Jobdaten untermauern Vorsicht der Investoren

Veröffentlicht am 05.01.2024, 15:03
Aktualisiert 05.01.2024, 15:15
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag nach Inflationsdaten aus der Eurozone sowie angesichts eines überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht verunsichert geblieben. Die zuletzt aufgekommenen Zweifel, ob die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank die Leitzinsen schon bald senken werden, haben Bestand.

Der Dax fiel bis am Nachmittag um 0,72 Prozent auf 16 497,29 Punkte. Für den MDax , den Index der mittelgroßen Werte, ging es um 1,24 Prozent auf 25 785,96 Punkte abwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,88 Prozent auf 4434,74 Punkte ein.

Die Jahresendrally an den Aktienbörsen, die dem Dax Mitte Dezember ein Rekordhoch knapp über 17 000 Punkten bescherte - hatte von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen profitiert. Vor allem mit Blick auf die Fed waren jüngst aber einige Zweifel aufgekommen, ob die Währungshüter wirklich schon früh im Jahr 2024 eine erste Leitzinssenkung vornehmen werden. Diese zunehmende Vorsicht wurde vor dem Wochenende untermauert.

"Die US-Beschäftigung steigt unerwartet stark und das Lohnwachstum bleibt kräftig", konstatierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Daher dürften die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed weiter gedämpft werden. Es gebe also keine Gründe für einen schnellen Zins-Lockerungszyklus der Fed bereits ab dem Frühjahr.

Am Vormittag hatten Inflationszahlen aus dem Euroraum zunächst kaum Spuren am Aktienmarkt hinterlassen. Die Inflation hatte sich Ende des vergangenen Jahres erstmals seit September wieder beschleunigt - allerdings wie erwartet. Für die EZB dürften laut Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank (ETR:CBKG) daher die Januar-Daten viel wichtiger werden.

Profiteur der gedämpften Zinssenkungserwartungen waren zuletzt die Aktien von Banken. Denn höhere Zinsen sind - solange sie nicht die Wirtschaft abwürgen - gut für die Erträge der Institute. An diesem Freitag ging es für die Aktien der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) nach einer Abstufung auf "Underperform" durch das Investmenthaus Keefe Bruyette & Woods zwar leicht nach unten, sie hielten sich aber besser als der Dax. Die Commerzbank-Aktien schafften es mit plus 2 Prozent sogar an die Dax-Spitze.

Die Aktien von Siemens (ETR:SIEGn) fielen um rund 2 Prozent, nachdem die Bank of America (NYSE:BAC) ihre Kaufempfehlung infolge der Kursgewinne der vergangenen Monate gestrichen hatte. Noch schwächer waren die Aktien des Online-Modehändlers Zalando (ETR:ZALG) , die sich mit einem Minus von fast 3 Prozent auf 18,81 Euro weiter ihrem Rekordtief von 17 Euro aus dem Herbst 2014 näherten.

Die Aktien von Redcare Pharmacy (ETR:RDC) wurden von einer Kaufempfehlung des Analysten Gerhard Orgonas von der Privatbank Berenberg angetrieben. Er sieht mittelfristig deutlich Luft nach oben und nennt ein Kursziel von 190 Euro. Dabei glaubt er an kräftigen Rückenwind für die Online-Apotheke durch das E-Rezept. Die Redcare-Papiere legten um 5,2 Prozent auf 134,65 Euro zu. Getrieben von der Aussicht auf bessere Geschäfte nach einer flächendeckenden Einführung des E-Rezepts war ihr Kurs 2023 um fast 200 Prozent gestiegen, was den ersten Platz im MDax bedeutet hatte.

Im Nebenwerteindex SDax legten die Papiere des Anlagenbauers Dürr (ETR:DUEG) nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch die Bank of America um 2,6 Prozent zu. Aktuell sei im Aktienkurs überhaupt keine Geschäftserholung eingepreist, schrieben die Analysten in ihrer Studie.

Der Eurokurs geriet nach den US-Jobdaten am Freitag nur kurz noch etwas weiter unter Druck. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,0914 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0953 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,08 Prozent am Tag zuvor auf 2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,48 Prozent auf 126,39 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,60 Prozent auf 135,27 Punkte ein.

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