NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung der US-Börsen (ETR:SXR4) werden am Donnerstag Verluste erwartet. Nicht zuletzt sind diese wohl dem enttäuschenden Ausblick des Social-Media-Giganten Meta (NASDAQ:META) geschuldet, denn der schürte Sorgen, wie es um die nächsten Mega-Konzerne bestellt ist, die ihre Quartalsberichte vorlegen. So veröffentlichen allein an diesem Abend Microsoft (NASDAQ:MSFT), die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) oder auch Intel (NASDAQ:INTC) ihre Zahlen.
Im Blick der Anleger steht außerdem der China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken. Laut US-Medienberichten sprach er unfaire Handelspraktiken der Volksrepublik an und habe einen fairen Wettbewerb sowie gleiche Bedingungen für in China tätige US-Firmen gefordert.
Rund eine Stunde vor dem Handelsstart an der Wall Street wurde der Dow Jones Industrial vom Broker IG mit einem Abschlag von 0,9 Prozent auf 38 100 Punkte taxiert. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 dürfte um 1,4 Prozent schwächer starten mit 17 275 Zählern.
Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla (NASDAQ:TSLA) , die tags zuvor von den Visionen des Konzernchefs Elon Musk befeuert worden sei, "herrscht nach der Party heute Katerstimmung", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Denn die Visionen von Mark Zuckerberg, dem Chef der Facebook- und Instamutter Meta , schreckten ab. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."
Dass Meta bis zu 45 Milliarden Dollar in diesem Jahr allein für den Kauf von Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle ausgeben wolle, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten. Die Aktie von Meta sackte vorbörslich um fast 16 Prozent ab.
Andere Social-Media-Aktien wie die des Kamera-Spezialisten Snap (NYSE:SNAP) , dem Mutterkonzern von Snapchat, oder die Papiere von Pinterest (NYSE:PINS) wurden gleich mit nach unten gezogen und büßten jeweils rund fünf Prozent ein.
Für IBM (NYSE:IBM) ging es zugleich um fast neun Prozent abwärts. Das Beratungsgeschäft bremste den Computerkonzern, sodass der Umsatz im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlte. Zudem kündigte IBM die 6,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Spezialisten HashiCorp an.
Ford (NYSE:F) gewannen unterdessen etwas mehr als ein Prozent. Der Autobauer überzeugte ergebnisseitig mit seinem Quartalsbericht. Analyst Itay Michaeli von der Citigroup sprach von "ermutigenden Resultaten".