PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Osteuropa haben am Freitag deutlich im Plus geschlossen. Eine starke internationale Anlegerstimmung beflügelte zum Wochenausklang.
Der ungarische Bux gewann 2,06 Prozent auf 42 629,68 Punkte. Hier rückten die Papiere des Öl- und Gasunternehmens Mol (BU:MOLB) nach Geschäftszahlen um zwei Prozent vor. Nach Einschätzung der Erste Group-Analysten fielen die Quartalszahlen sehr stark aus. Zudem wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 angehoben.
Deutlich nach oben ging es auch in Prag. Der tschechische PX gewann 2,73 Prozent auf 1222,15 Punkte. Nach oben gezogen wurde der Index vor allem von den Zuwächsen der schwergewichteten Erste Group (VIE:ERST) . Die Titel der auch in Prag notierten österreichischen Bank sprangen nach Ergebnisvorlage um 9,6 Prozent hoch. Das Finanzinstitut steigerte den Nettogewinn nach neun Monaten deutlich.
Ins Blickfeld rückte auch die Politik. Tschechien will mit einer Übergewinnsteuer für Energieunternehmen, Bergbau- und Mineralölkonzerne sowie Banken im kommenden Jahr umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro einnehmen. Das Abgeordnetenhaus in Prag billigte ein entsprechendes Steuerpaket. Der Gesetzesentwurf muss noch vom Senat, dem Oberhaus des Parlaments, angenommen und vom Präsidenten unterschrieben werden.
Die betroffenen Unternehmen sollen von 2023 bis 2025 eine Zusatzabgabe in Höhe von 60 Prozent auf Gewinne zahlen, die mehr als 20 Prozent über dem Durchschnitt der vorangegangenen vier Jahre liegen. Die zusätzlichen Einnahmen für den Fiskus sollen unter anderem zur Finanzierung von bereits beschlossenen Strom- und Gaspreisdeckeln für Privathaushalte verwendet werden.
In Warschau legte der polnische Wig-20 um 2,68 Prozent auf 1.601,27 Punkte zu. Der breiter gefasste Wig kletterte um 2,72 Prozent auf 52 300,20 Punkte. Alior Bank (WA:ALRR) verbuchten nach Ergebnisvorlage ein Plus von 2,4 Prozent. Die Analysten von Erste Group bewerteten die Quartalszahlen der Bank auf bereinigter Basis als sehr solide. Die Aktien der Supermarktkette Dino Poland schlossen nach Geschäftszahlen mit einem Zuwachs von 7,2 Prozent. Analysten fanden lobende Worte und betonten die verbesserte Kostendisziplin.
Die Moskauer Börse blieb am Freitag feiertagsbedingt geschlossen.