LONDON (dpa-AFX) - Ein Verkauf der Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger könnte der Deutschen Bank einem Analysten zufolge gut drei Milliarden Euro in die Kassen spülen. Der Wert des Asset Management ohne den Fondsanbieter DWS liege bei rund 3,3 Milliarden Euro, erklärte Analyst Christopher Wheeler von der Mediobanca. Für ihn ist die von der Bank am Dienstagabend angekündigte 'strategische Überprüfung' der Sparte Zeichen für den wachsenden Druck auf den deutschen Branchenprimus, sich für die strengeren Kapitalanforderungen zu rüsten.
Wheeler schätzt, dass die Deutsche Bank bis zu 15 Milliarden Euro frisches Geld braucht, um die neuen Regulierungsbestimmungen (Basel III) zu erfüllen. Diese sollen zwar erst ab 2019 voll gelten, allerdings drängt die EU die Banken dazu, ihren Kapitalpuffer schon viel schneller aufzubauen. Bis Ende Juni 2012 sollen die Institute eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent bei einer gleichzeitigen marktgerechten Bewertung der von ihnen gehaltenen Staatsanleihen vorweisen können. Ersten Berechnungen zufolge braucht die Deutsche Bank rund 1,2 Milliarden Euro. Da die Bankenaufsicht die Kriterien aber weiter verschärfen will, könnte die Kapitallücke steigen.
Dass die Deutsche Bank das Asset Management auf den Prüfstand stellt, könnte laut Wheeler bereits ein Zeichen dafür sein, dass sich die Gewichte im Management der Deutschen Bank verschieben. Vorstandschef Josef Ackermann gibt nach derzeitigen Planungen im Mai 2012 sein Amt an seine Vorstandskollegen Anshu Jain und Jürgen Fitschen ab. Anders als vorgesehen, will er danach nicht mehr an die Spitze der Aufsichtsrats wechseln. Der Schweizer hatte die Vermögensverwaltung und das Privatkundengeschäft ausgebaut, um die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Investmentbanking zu reduzieren, das von Jain geleitet wird./enl/jha/tw
Wheeler schätzt, dass die Deutsche Bank bis zu 15 Milliarden Euro frisches Geld braucht, um die neuen Regulierungsbestimmungen (Basel III) zu erfüllen. Diese sollen zwar erst ab 2019 voll gelten, allerdings drängt die EU die Banken dazu, ihren Kapitalpuffer schon viel schneller aufzubauen. Bis Ende Juni 2012 sollen die Institute eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent bei einer gleichzeitigen marktgerechten Bewertung der von ihnen gehaltenen Staatsanleihen vorweisen können. Ersten Berechnungen zufolge braucht die Deutsche Bank rund 1,2 Milliarden Euro. Da die Bankenaufsicht die Kriterien aber weiter verschärfen will, könnte die Kapitallücke steigen.
Dass die Deutsche Bank das Asset Management auf den Prüfstand stellt, könnte laut Wheeler bereits ein Zeichen dafür sein, dass sich die Gewichte im Management der Deutschen Bank verschieben. Vorstandschef Josef Ackermann gibt nach derzeitigen Planungen im Mai 2012 sein Amt an seine Vorstandskollegen Anshu Jain und Jürgen Fitschen ab. Anders als vorgesehen, will er danach nicht mehr an die Spitze der Aufsichtsrats wechseln. Der Schweizer hatte die Vermögensverwaltung und das Privatkundengeschäft ausgebaut, um die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Investmentbanking zu reduzieren, das von Jain geleitet wird./enl/jha/tw