Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

APA ots news: OeNB - Risiken für die Finanzmarktstabilität bleiben hoch

Veröffentlicht am 14.12.2012, 10:19
Präsentation des 24. Financial Stability Reports der

Oesterreichischen Nationalbank

Wien (APA-ots) - Die internationalen Finanzmärkte stehen weiterhin unter

dem Einfluss der europäischen Staatsschuldenkrise. Obwohl geld- und

finanzpolitische Maßnahmen stabilisierend wirkten, bleiben die

Risiken für die Finanzmarktstabilität auf hohem Niveau. Der

makroökonomischen Eintrübung in Europa konnte sich auch Österreich

und die CESEE-Region nicht entziehen, was auch Auswirkungen auf den

heimischen Bankensektor haben wird, sagte Gouverneur Univ.-Prof. Dr.

Ewald Nowotny anlässlich der Präsentation der 24. Ausgabe des

Financial Stability Reports der Oesterreichischen Nationalbank

(OeNB).

Die Weltwirtschaft hat im Laufe des Jahres 2012 deutlich an Schwung

verloren und bleibt fragil. Während sich seit Mitte des Jahres

beispielsweise der Ausblick für die US-amerikanische und die

chinesische Wirtschaft gebessert hat, wurden die Prognosen für den

Euroraum zurück genommen. Die notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen

haben sich negativ auf das Wirtschaftswachstum des Euroraums und

vermehrt auch auf die Region Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)

ausgewirkt. Dabei blieb die Entwicklung in den einzelnen Ländern der

Region heterogen.

Parallel zum internationalen Umfeld ging im Laufe des Jahres 2012

auch die Dynamik der österreichischen Wirtschaft zurück. Angesichts

des hohen Innenfinanzierungspotentials ging die Außenfinanzierung der

Unternehmen weiter zurück. Dabei nahmen die Bankkredite als

Finanzierungsinstrument weiter zu, obwohl die Kreditpolitik der

Banken angesichts der gestiegenen Risiken leicht verschärft wurde.

Auch die Emissionstätigkeit bei Unternehmens-anleihen blieb auf hohem

Niveau. Die Mittelaufnahme in Form von Eigenkapital war rückläufig,

wodurch sich der Verschuldungsgrad der Unternehmen im ersten Halbjahr

2012 leicht erhöhte. Allerdings dämpfte das niedrige Zinsniveau die

damit verbundenen Aufwendungen.

Aufgrund relativ hoher Lohnabschlüsse und steigender Beschäftigung

stieg das Einkommen der privaten Haushalte im ersten Halbjahr 2012

leicht an. Nach den hohen (buchmäßigen) Bewertungsverlusten im

Vorjahr verzeichneten die Haushalte im ersten Halbjahr 2012 jedoch

wieder leichte Bewertungsgewinne bei Aktien und Anleihen. Die

Kreditausweitung schwächte sich im Verlauf dieses Jahres ab, nur

Wohnbaufinanzierungen verzeichneten noch Zuwächse. Die Neuaufnahme

von Fremdwährungskrediten blieb auch 2012 sehr gering. 'Der hohe,

wenn auch rückläufige Fremdwährungskreditanteil stellt jedoch

weiterhin einen Risikofaktor sowohl für die Kreditnehmer als auch für

die Banken dar', führte OeNB-Direktor Mag. Ittner aus.

Die Risiken für das österreichische Bankensystem blieben aufgrund des

unsicheren Umfelds hoch. Wenngleich sich die Banken trotz der

Konjunktureintrübung derzeit deutlich besser entwickeln als etwa im

Stress-Szenario des letzten Stresstests zum Halbjahr angenommen,

stellen die anhaltende Verschlechterung der Kreditqualität in CESEE

und volatile Finanzmärkte die heimischen Kreditinstitute vor große

Herausforderungen. Die Profitabilität im ersten Halbjahr 2012 ist im

Vergleich zum Vorjahr zwar wieder deutlich gestiegen, dies wurde

jedoch u.a. durch Sondereffekte aus dem Rückkauf von

Finanzinstrumenten und geringere Risikovorsorgen erreicht, da das

operative Geschäft weiterhin wenig Dynamik zeigte. Die Banken bleiben

daher gefordert, ihre Effizienz und Profitabilität nachhaltig zu

verbessern.

Die Refinanzierung der europäischen Banken hat sich vor allem durch

die geldpolitischen Maßnahmen der EZB leicht entspannt. Auch die

österreichischen Kreditinstitute haben davon profitiert, wenngleich

ihre Teilnahme am EZB-Tender unterdurchschnittlich ausfiel. Die

Banken haben ihre Refinanzierungssituation aber auch mit dem

überdurchschnittlichen Wachstum bei Spareinlagen verbessert. Dabei

hat sich jüngst gezeigt, dass die österreichischen Haushalte ihre

Ersparnisse vor allem kurzfristig veranlagen.

Obwohl die österreichischen Banken ihren Verschuldungsgrad seit

Ausbruch der Finanzkrise reduziert haben, blieb die Versorgung der

heimischen Wirtschaft mit Krediten gewährleistet. Auch die

Befürchtung mancher Länder und Institutionen, dass die Banken ihr

Engagement in CESEE reduzieren, hat sich nur vereinzelt bewahrheitet;

insgesamt stieg das CESEE-Exposure weiter an. Die höhere

Profitabilität der österreichischen Tochterbanken in der Region geht

jedoch mit höheren Risiken einher. 'Um für diese Risiken und andere

Unabwägbarkeiten gewappnet zu sein, sind die Banken trotz jüngsten

Verbesserungen weiterhin angehalten, ihre Eigenmittelausstattung

auszubauen', führte Direktor Mag. Ittner aus.

Der halbjährlich erscheinende Financial Stability Report der OeNB

enthält regelmäßige Analysen finanzmarktstabilitätsrelevanter

Entwicklungen in Österreich und im internationalen Umfeld. Daneben

werden im Rahmen von Schwerpunktartikeln zusätzlich auch

Spezialthemen behandelt, die im Zusammenhang mit der Stabilität der

Finanzmärkte stehen. In der aktuellen Ausgabe sind dies eine Analyse

zum Clustering des Geschäftsmodells österreichischer Banken und

vergleichbarer europäischer Banken sowie eine Darstellung aktiver und

passiver Ansteckungskanäle am österreichischen Interbankenmarkt.

Zudem wird die Refinanzierung der heimischen Kreditinstitute im

Schweizer Franken beleuchtet.

Herausgeber:

Oesterreichische Nationalbank

Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: (+43-1) 404 20-6666

http://www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6609

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

Tel.: (+43-1) 404 20-5555

mailto:statistik.hotline@oenb.at

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0062 2012-12-14/10:13

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.