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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Der Irland-Deal, der allen...

Veröffentlicht am 12.02.2013, 18:20
Aktualisiert 12.02.2013, 18:24
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Der Irland-Deal, der allen nützt - von Hans Weitmayr

Auch die Kernländer der Eurozone profitieren vom Nachgeben der

EZB

Wien (APA-ots) - Es war vielleicht nur ein kleiner Schritt für eine

Ratingagentur, aber ein durchaus großer Sprung nach vorne für Irland:

Mit der Verbesserung des Rating-Ausblicks durch Standard & Poor's

(S&P) von 'Negative' auf 'Stable' wurde zwar die Rating-Klasse an

sich nicht verändert, zum ersten Mal gibt es aber für den Finanzmarkt

ein quasi offizielles Signal, dass das Drehen der Abwärtsspirale im

irischen Fall vorerst einmal gestoppt ist.

Was auf den ersten Blick entmutigen mag, ist S&Ps Argument für den

leicht verbesserten Ausblick: Dieses beruht rein auf dem

Verhandlungsergebnis, das die Regierung mit der EZB im Bezug auf die

Rückzahlung von Schulden erzielt hat, die Irland zur

Rettung des eigenen Bankensystems hat aufnehmen müssen. Skeptiker

mögen meinen, dass hier also zum einen eine EZB-Schwäche und zum

anderen ein profaner Finanztrick S&P geblendet haben mögen.

Tatsächlich sind beide Befürchtungen leicht zu zerstreuen.

Dass die EZB nachgegeben hat, hat in Wirklichkeit allen Beteiligten -

egal ob direkt oder indirekt - genützt. Denn durch das ausverhandelte

Umschulden der EZB-Schuldscheine in länger laufende Papiere wird die

Basis ja nicht verändert, es schmälert sich nur der Ertrag, der umso

höher ist, je höher das Risiko für einen Zahlungsausfall erscheint.

Irland hat sich in den vergangenen Monaten gut erholt, die Renditen

auf den Sekundärmärkten sind zurückgegangen, das spiegelt die

positivere Einstellung der Märkte wider. Eine sture EZB hätte jetzt

darauf verweisen können, dass auch im freien Markt Kupons auf

Anleihen in der Regel nicht verändert werden - sonst hätte das ganze

System ja keinen Sinn. Dass sie das nicht getan hat, zeigt schlicht,

dass sie eben kein normaler Marktteilnehmer ist und dass sie, solange

keine Verluste entstehen, im Rahmen ihres Mandats auf das

Allgemeinwohl zu achten hat. Irlands Refinanzierungslast wird auf

diesem Weg gemildert, eine Rückkehr an die Kapitalmärkte erleichtert,

der Weg Richtung wirtschaftlicher Genesung ein weiteres Stück

zurückgelegt.

Und die mittelbar Beteiligten? Gehören ebenfalls zu den Profiteuren.

Jede Stabilisierung der Eurozone verbessert das Standing der Region

und verbilligt so die Refinanzierung der einzelnen Staaten. Das gilt

vor allem für die Peripherieländer. Für Kernländer wie Österreich

erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Eurorettung mitsamt

ihren Rettungsschirmen doch zu keinem Fass ohne Boden wird und das

Projekt der Eurozone doch nicht als Eintagsfliege in die

Geschichtsbücher eingeht.

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OTS0199 2013-02-12/18:15

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