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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Riskantes Geplauder über...

Veröffentlicht am 08.08.2012, 18:20
Aktualisiert 08.08.2012, 18:24
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Riskantes Geplauder über Euroexit Athens - von Wolfgang Tucek

Jede Grexit-Drohung macht den Euroabsturz etwas greifbarer

Wien (APA-ots) - Von einem Déjà-vu zu sprechen, ist bei der dürftigen

Performance der griechischen Regierung inzwischen eine grobe

Verniedlichung. Eher muss es den Experten der Troika aus EU, EZB und

IWF wie eine nicht enden wollende Schreckensvision vorkommen. Dass

inzwischen aber auch Eurogruppenchef Juncker relativ locker über den

Euroexit Griechenlands plaudert, ist vielleicht dazu gedacht, den

Druck auf die Koalition in Athen zu erhöhen. Riskant ist es aber,

weil es auch Spanien und Italien das Leben schwerer macht.

Exemplarisch für das Vorgehen der griechischen Spitzenpolitiker: Vor

zwei Wochen hat Finanzminister Stournaras ein Sparpaket über 11,5

Milliarden Euro für 2013 und 2014 geschnürt, das nur noch kurz mit

den Koalitionspartnern abgestimmt werden sollte. Eine Woche und

mühsame koalitionsinterne Verhandlungen später legte er sein Konzept

tatsächlich der Troika vor. Die sprach von 'guten Fortschritten' und

verließ zu Wochenbeginn vorerst das Land. Einen Tag später verkündet

Stournaras, dass nur noch bei vier der 11,5 Milliarden Euro unklar

sei, woher das Geld kommen soll.

Dabei handelt es sich nur um ein letztes Glied in einer langen Kette

von Zusagen, die zum Teil niemals auch nur eine Aussicht auf

Erfüllung hatten. Erst haben die Wahlen im Frühjahr die Reformen

gelähmt, weniger als ein Drittel der 300 Troika-Vorgaben konnten die

Griechen einhalten. Statt drei Milliarden Euro werden heuer

Privatisierungserlöse über rund 300 Millionen Euro erwartet. Diese

notorische Unzuverlässigkeit ist es, welche vor allem Vertreter der

deutschen Regierung auf die Palme treibt und den Euroexit der

Griechen zu einem immer häufiger ventilierten Drohszenario macht.

Eine Pleite ist nicht nur für Standard & Poor's ein immer

plausibleres Szenario.

Tatsächlich scheint an einem weiteren Schuldenschnitt für

Griechenland und damit einem neuerlichen Zahlungsausfall kein Weg

vorbeizuführen. Diesmal müssen wohl die öffentlichen Gläubiger

bluten, der IWF legt sogar der EZB eine Beteiligung nahe.

Doch dass Griechenland deshalb auch die Eurozone verlässt, ist nicht

gesagt. Milliardenförderungen wird das Land so oder so weiter

brauchen. Der Exit könnte Spanien und Italien in den Abgrund reißen,

wovor sie auch der Eurorettungsschirm nicht mehr bewahren könnte.

Jede öffentliche Grexit-Äußerung eines EU-Spitzenpolitikers macht ein

solches Szenario für Händler und Anleger etwas greifbarer.

Marktwetten gegen Peripherieländer und der Abzug der Einlagen aus

deren Banken werden von Drohgebärden gegenüber Griechenland befeuert.

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OTS0155 2012-08-08/18:15

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