CALI (dpa-AFX) - Die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez ist für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Afrokolumbianern sowie ihren Kampf gegen illegalen Bergbau ausgezeichnet worden. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) überreichte der 41 Jahre alten Frauenrechtlerin und Ex-Umweltaktivistin am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Stadt Cali den Preis für Frauenrechte und Demokratie des deutsch-lateinamerikanisch-karibischen Frauennetzwerkes "Unidas" (deutsch: "Vereinigt").
Das Netzwerk "Unidas" wurde 2019 ins Leben gerufen. Es ist Bestandteil der Lateinamerika- und Karibik-Initiative des Auswärtigen Amts, bei der Baerbock die Schirmherrschaft hat.
Baerbock sagte, Márquez verkörpere den "Kampf für Gleichstellung, den wir gemeinsam führen" und sei Vorbild für die feministische Außenpolitik in Deutschland. Die Preisträgerin gebe Millionen Frauen eine Stimme. Von Márquez könne man angesichts der rassistischen und sexistischen Anfeindungen gegen sie auch lernen, was Mut in der Politik bedeute.
Während des 52 Jahre andauernden kolumbianischen Bügerkriegs zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär kamen 220 000 Menschen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert. Noch immer werden aber Teile des Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.