BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat bestätigt, dass zehn der 38 Abgeordnete aus der Partei ausgetreten sind und zugleich Mitglied der Fraktion bleiben wollen. "Unsere Fraktion wird souverän und in großer Ruhe darüber entscheiden", erklärte Bartsch in Berlin. Den Schritt der zehn Abgeordneten nannte er "unverantwortlich und inakzeptabel".
Es geht um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und ihre Unterstützer, die die Gründung einer eigenen Partei vorbereiten. Zunächst haben sie sich als Verein organisiert. Vorsitzende ist nach eigenen Angaben Amira Mohamed Ali, bisher Fraktionschefin der Linken im Bundestag. Sie hatte am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wagenknecht erklärt, dass sie selbst, Wagenknecht, der Abgeordnete Christian Leye und sieben weitere Linken-Abgeordnete am Morgen aus der Partei ausgetreten seien.
Bei der Pressekonferenz sagte Wagenknecht auf eine Frage zum Nahost-Konflikt, der Gaza-Streifen sei ein "Freiluftgefängnis". Dazu erklärte Bartsch: "Es geht gerade in diesen Zeiten um Haltung. Ich distanziere mich auf das Schärfste von dem auf der Wagenknecht-Pressekonferenz geäußerten Begriff "Freiluftgefängnis" für den Gaza-Streifen.