ROUNDUP: ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich wieder ein
MANNHEIM - Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland haben sich im Juli wieder eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 6,2 Punkte auf minus 14,7 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten mit einer moderateren Verschlechterung auf im Schnitt minus 10,6 Punkte gerechnet. Im Vormonat hatte sich die Stimmung noch aufgehellt.
ROUNDUP: Inflation zieht wieder an - Preistreiber Nahrungsmittel
WIESBADEN - Die Inflation hat die Menschen in Deutschland im Juni wieder stärker belastet. Die Verbraucherpreise stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,4 Prozent. Die Behörde bestätigte damit am Dienstag wie von Analysten im Schnitt erwartet vorläufige Daten. Zuvor hatte sich die Teuerung drei Monate in Folge abgeschwächt. Im Mai lag die Rate noch bei 6,1 Prozent. Volkswirte verweisen auf einen Sondereffekt im Juni und gehen davon aus, dass die Inflation im Laufe des Jahres weiter sinken dürfte.
Italien: Industrieproduktion erholt sich stärker als erwartet
ROM - Die Industrie in Italien ist im Mai deutlich stärker als erwartet gestiegen. Die Gesamtproduktion legte zum Vormonat um 1,6 Prozent zu, wie das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mit. Dies ist der erste Anstieg nach vier Rückgängen in Folge. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet.
Großbritannien: Arbeitslosigkeit steigt spürbar an
LONDON - In Großbritannien ist die Arbeitslosigkeit im Mai deutlich angestiegen. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London bekannt gab. Analysten hatten dagegen mit einer stabilen Quote gerechnet. Auch im weniger deutlich schwankenden Dreimonatsvergleich erhöhte sich die Arbeitslosigkeit. Das ONS führte die Entwicklung vor allem auf einen Anstieg der Kurzzeitarbeitslosigkeit zurück.
Investitionen in Rohstoffe für Energiewende steigen stark an
PARIS - Der Markt der für die Energiewende benötigten kritischen Mineralien hat sich nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) binnen fünf Jahren verdoppelt. 2022 habe der Markt für Mineralien wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer ein Volumen von 320 Milliarden Dollar erreicht und werde weiterhin schnell wachsen, teilte die IEA am Dienstag in Paris mit. Dadurch rücke er zunehmend in den Mittelpunkt der globalen Bergbauindustrie.
ROUNDUP/Gesetzentwurf: Mindeststeuer bringt 2026 mehr als 900 Millionen
BERLIN - Die geplante Mindestbesteuerung für große Unternehmen soll dem Staat ab 2026 jährlich mehrere Hundert Millionen Euro einbringen. Das geht aus einem Gesetzentwurf von Finanzminister Christian Lindner hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Mindeststeuer soll verhindern, dass große Konzerne ihre Gewinne in Steueroasen verschieben. "Gewinne in Deutschland zu machen und dann irgendwo anders fast keine Steuern zu zahlen - dieses Geschäftsmodell kommt zum Ende", sagte der FDP-Politiker Lindner am Dienstag. "Konzerne, die auf unserem Markt Gewinne erzielen, müssen sich auch an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen."
ROUNDUP: OECD mit optimistischem Ausblick für deutschen Arbeitsmarkt
PARIS - Trotz einer stagnierenden Wirtschaft geht die Industriestaatenorganisation OECD von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland im kommenden Jahr aus. Im Frühjahr habe Deutschland bereits eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten unter den OECD-Ländern gehabt, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Paris mit. Die Arbeitslosigkeit sei geringer als vor der Corona-Krise. Dabei werde die deutsche Wirtschaft 2023 voraussichtlich stagnieren, da die hohe Inflation die Realeinkommen und Ersparnisse schmälere und den Konsum dämpfe. Im OECD-Raum werde hingegen ein Wachstum von 1,4 Prozent erwartet.
Verbraucherzentrale: Drastische Preissteigerungen bei Heizungen
DÜSSELDORF - Die Preise für Heizungen sind in Deutschland in den vergangenen beiden Jahren nach Beobachtung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (VZBV) drastisch gestiegen. "Im Durchschnitt haben sich die Preise für Heizungsanlagen 2021 um rund 25 Prozent erhöht und 2022 wohl sogar noch ein bisschen mehr", sagte Stefan Materne von der Energieberatung der Verbraucherzentralen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur, gestützt auf eine eigene Marktuntersuchung. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Corona-Stabilisierungsfonds WSF schließt Jahr 2022 mit Verlust ab
FRANKFURT - Der in der Corona-Krise geschaffene deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat das Jahr 2022 mit Verlust abgeschlossen. 26,3 Millionen Euro Minus standen Ende Dezember in der Bilanz, wie die Finanzagentur des Bundes am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Fonds 104,1 Millionen Euro Gewinn verbucht, im ersten Jahr seines Bestehens 2020 stand ein Minus von 25,9 Millionen Euro in der Jahresbilanz.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.