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Börse Frankfurt-News: Der Schwung fehlt (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 05.05.2014, 10:25
Aktualisiert 05.05.2014, 10:27

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Mai 2014. Von neuen Rekordständen sprechen Analysten beim DAX derzeit nicht. Grund dafür ist nicht nur die Ukraine-Krise.

Während der Dow Jones in der vergangenen Woche abermals ein neues Allzeithoch markiert hat, verharrt der DAX weiter in der im November eingeschlagenen Seitwärtsspanne. Das wird nach Ansicht der Commerzbank in den kommenden Monaten wohl auch so bleiben. "So verändert sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX häufig mehrere Quartale nicht, wenn die US-Notenbank den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik verringert", erklärt Andreas Hürkamp. Die weiterhin attraktive Dividendenrendite werde aber einen deutlicheren Kursrückgang verhindern. "Beim DAX liegt diese mit 3 Prozent doppelt so hoch wie die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen."

Kurs-Gewinn-Verhältnisse schon hoch

Markus Reinwand von der Helaba geht aufgrund fundamentaler Einflussfaktoren von einer Durststrecke für Aktien aus: "Die alte Börsenregel 'Sell in May and go away' könnte sich in diesem Jahr durchaus als sinnvoll erweisen." Trotz zum Teil deutlich gestiegener konjunktureller Frühindikatoren blieben die Unternehmensgewinne schon seit geraumer Zeit hinter den Erwartungen zurück. "Gleichzeitig sind Aktien auf Basis der wichtigsten Kennziffern höher bewertet als in vergleichbaren früheren Zyklen."

Auch nach Ansicht von Werner Bader von der LBBW wird die Luft für den DAX nach dem Kursanstieg in der zweiten Aprilhälfte nun zunehmend dünner. "Für einen ernsthaften Angriff auf das alte Hoch erscheint das politische Börsenumfeld momentan nicht stabil genug."

Ifo-Index macht Mut

Robert Halver von der Baader Bank ist zuversichtlicher: "Fundamental könnte es schlechter aussehen", meint er. Das habe zuletzt auch der ifo-Index bestätigt. "Der lügt so wenig wie die Tränen in Michael Holms Nummer 1-Schlager von 1974." Aber auch die ausgebrochene Übernahme- und Fusionsphantasie wirke auf die Aktienmärkte wie das Salz in der Suppe. "Alles in allem gute Gründe für einen Aktien-Wonnemonat Mai, zumal sich die alte Börsenweisheit 'Sell in May and go away' in den letzten Jahren nicht mehr so deutlich gezeigt hatte."

Abrutsch könnte drohen

Aus charttechnischer Sicht ist es Christian Schmidt von der Helaba zufolge bemerkenswert, dass der DAX am Freitag eine negative Kerze ausgebildet hat, der Schlusskurs also unter dem Eröffnungskurs lag. "Im Zuge dessen wurde auch die wichtige Unterstützung bei 9.600 Zählern unterschritten, so dass die Gefahren auf der Unterseite wieder zunehmen." Eine erste Unterstützung nach unten finde sich, in Form der 55-Tage-Linie, bei 9.472 Zählern. Darunter liege die Support-Zone mit den Begrenzungen von 9.434 und 9.390 Punkten. "Da bereits erste Indikatoren Richtung Süden weisen, wird sich in Kürze zeigen, über wie viel Kraft der DAX derzeit tatsächlich verfügt."

Nach einem Plus von 1,6 Prozent auf 9.556 Zähler in der Vorwoche notiert der DAX am Montagmorgen nahezu unverändert. Die Datenflut von konjunktureller Seite ist in dieser Woche gebremst, das Interesse gilt im Wesentlichen der EZB-Sitzung am Donnerstag. Unterdessen erreicht die Berichtssaison in Deutschland ihren Höhepunkt.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Montag, 5. Mai

Quartalszahlen Pfizer, Sanofi

16.00 Uhr. USA: ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe April. Wie die LBBW erläutert, hat das wärmere Wetter schon bei anderen wichtigen Frühindikatoren zu besseren Werten geführt, die Analysten rechnen auch für den ISM-Index mit einem Anstieg und prognostizieren 54 Punkte nach 53,1 im März.

Dienstag, 6. Mai

Quartalszahlen Adidas, BMW, Lufthansa, Fresenius Medical Care, Fresenius SE, Linde, Continental, Pfeiffer Vacuum, UBS

Mittwoch, 7. Mai

Quartalszahlen Siemens, Commerzbank, Hannover Rück, Alstom, Henkel, Hochtief, Aareal Bank, ING, Société Générale

8.00 Uhr. Deutschland: Auftragseingänge der Industrie März. Nach vier guten Monaten mit Anstiegen der Auftragseingänge und der Produktion ist es im März nach Einschätzung der DekaBank zu einer Verschnaufpause gekommen. Frühindikatoren wie Einkaufsmanagerindizes oder Details der ifo-Umfrage deuteten auf ein leichtes Minus hin. Im ersten Quartal hätten Auftragseingänge und Produktion aber insgesamt merklich zugelegt.

Donnerstag, 8. Mai

Quartalszahlen Deutsche Telekom, Munich Re, Metro, HeidelbergCement, Beiersdorf, Bilfinger, Fraport

13.00 Uhr. Großbritannien: Zinsentscheid der Bank of England. Trotz der jüngst unter die Marke von 7 Prozent gefallenen Arbeitslosenquote wird die Bank of England nach Ansicht von HSBC Trinkaus auf absehbare Zeit von einer Verschärfung der Geldpolitik absehen. Zum einen liege die Inflationsrate seit Jahresbeginn unter der zentralen Zielmarke von 2 Prozent, zum anderen sei die Lohnentwicklung weiterhin schwach.

13.45 Uhr. EU: EZB-Zinsentscheid mit anschließender Pressekonferenz. Die meisten Analysen gehen nicht von erneuten geldpolitischen Maßnahmen aus. Etwa reicht laut Helaba der unter den Erwartungen gebliebene Anstieg der Teuerungsrate im Euroraum auf 0,7 Prozent für sich genommen kaum aus, um ein umfangreiches Anleihekaufprogramm zu verkünden. Die DekaBank erwartet, dass eine Entscheidung über unkonventionelle Maßnahmen zumindest bis zum Juni verschoben wird, bis neue makroökonomische Projektionen zur Verfügung stünden.

Freitag, 9. Mai

Quartalszahlen EnBW, Credit Suisse

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 5. Mai 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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