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Börse Frankfurt-News: 'Die Berichtssaison beginnt, was ist zu erwarten?' (Peeters)

Veröffentlicht am 11.01.2013, 14:32
Aktualisiert 11.01.2013, 14:36
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. Januar 2013. Roger Peeters sieht der anstehenden Berichtssaison zuversichtlich entgegen, mahnt jedoch zur Vorsicht an den Aktienmärkten, da die Liquidität Urheber der Hausse sein, nicht die Geschäftsentwicklung.

Langsam, aber sicher kehren alle Anleger aus ihren Ferien zurück an die Schreibtische. Nachdem die Zeit von Weihnachten bis zum 'Heilige Drei Könige'-Feiertag auch dieses Mal von einer recht hohen Abwesenheitsquote von Investoren und moderaten Handelsumsätzen geprägt war, hat spätestens zu Beginn der laufenden Woche für viele Fondsmanager der 'Ernst des Lebens' wieder begonnen.

Für eine umfassende 'Wiedereingewöhnung' nach der längeren Pause besteht jedoch keine Möglichkeit, denn die Berichtssaison hat bereits begonnen und sie zeigte auch schon erste Auswirkungen auf dem Börsenparkett.

Dabei wurden durchaus erste positive Akzente gesetzt. Insbesondere bei Unternehmen, denen eine gewisse Signalwirkung zuzubilligen ist, schauten Börsianer aufmerksam hin und hoben bislang auch eher den Daumen. So sorgten bei dem US-amerikanischen Aluminiumspezialisten Alcoa zwar weniger die Zahlen der Firma selbst, wohl aber der positive Ausblick auf die Branchensituation als Konjunkturindikation für Aufsehen. Als der im TecDAX gelistete Chipspezialist Dialog Semiconductor exzellente erste Zahlen für das vierte Quartal präsentiert hatte, wurden andere deutsche High Techs ebenfalls leicht mitgezogen. Große Spannung herrscht vor der für den heutigen Freitag angesetzten Veröffentlichung der US-Bank Wells Fargo. Schließlich wird die weitere Entwicklung der Finanzindustrie, insbesondere der Banken, vor dem Hintergrund der Schulden- und Finanzkrise mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.

Mit Hinsicht auf die solide Performance von zahlreichen Bankaktien in den vergangenen Monaten scheint die Zuversicht deutlich zugenommen zu haben, sollte man meinen. Es kann aber auch lediglich eine Reflektion einer wieder deutlich gesteigerten Risikobereitschaft sein. So oder so, steigt mit jedem Cent Kursgewinn das Rückschlagspotenzial und die implizite Erwartung an die Berichtssaison. Das gilt nicht nur für Aktien aus der Bankenwelt, sondern sektorübergreifend. Nach den fulminanten Kursgewinnen auf dem Aktienmarkt im Jahr 2012 muss nun die Entwicklung in den Unternehmen Schritt halten und zumindest nicht enttäuschen.

Das wird nicht leicht vor dem Hintergrund der starken Zugewinne, ist aber sehr wohl darstellbar in Hinsicht auf die bislang doch überwiegend zurückhaltenden Ausblicke zahlreicher Unternehmen. Somit ist es ein durchaus denkbares Szenario, dass die Berichtssaison positiv aufgenommen wird, auch wenn die Unternehmensentwicklungen nicht mit den Kursgewinnen Schritt hielten, sprich Aktien somit teurer wurden. Die anhaltende Geldschwemme wäre die logische Erklärung dafür.

Insgesamt können Investoren also mit einiger Zuversicht in die Berichtssaison blicken. Sorgen, dass es zu massiven Einbrüchen bei der Geschäftsentwicklung kommt, sind nicht angebracht. Vergessen werden darf jedoch nicht, dass der Ursprung der Hausse in der aggressiven Geldpolitik liegt. Sollte es hier zu einem Trendwechsel kommen, reichen auch gute Zahlen nicht aus.

© 11. Januar 2013/Roger Peeters

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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