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Börse Frankfurt-News: Edelmetalle funkeln (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 05.03.2014, 15:04
Aktualisiert 05.03.2014, 15:20

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. März. Silber, Gold und Platin lassen viele Anlegerherzen derzeit höher schlagen. Kaum Berücksichtigung finden Basismetalle angesichts wenig überzeugender chinesischer Wirtschaft.

Extreme Wetterbedingungen in Teilen Nordamerikas, Sorgen um das Wirtschaftswachstum in China und den USA, die Krise in einigen Schwellenländern und die Unruhe in der Ukraine bringen Rohstoffe zurück auf die Agenda vieler Anleger. 'Unsere Rohstoff-ETCs haben in der vergangenen Woche in Summe die höchsten wöchentlichen Mittelzuflüsse seit über einem Jahr verbucht', meldet Bernhard Wenger von ETF Securities. Neben Gold setzten Investoren derzeit vor allem auf Silber und Platin. Die Nachfrage nach Industriemetallen würden hingegen von mageren chinesischen Industriedaten belastet.

Gold: Interesse bleibt hoch

Gold bleibt beliebt. Mit 54 Millionen US-Dollar verbucht ETF Securities die dritte Woche in Folge Nettozuflüsse in Goldprodukten. 'Viele Händler mussten ihre negativen Prognosen ändern, nicht zuletzt nachdem das gelbe Metall seinen 200-Tage-Durchschnitt geknackt und ein Vier-Monats-Hoch erreicht hatte', bemerkt Ole Hansen von der Saxo Bank.

China bestimmt den Gold-Kurs

Die weitere Goldpreisbewegung verbindet Marc Faber mit der wirtschaftlichen Entwicklung in den Schwellenländern. Die Schlüsselrolle in dieser Region vergibt der Herausgeber des Gloom Boom & Doom Reports an China. Faber stellt sich der Frage, wie es um die Goldnachfrage des Landes steht, wenn die chinesische Wirtschaft in eine Rezession eintritt. 'Sollte es zu einer Implosion der chinesischen Wirtschaft kommen, so würde der Yuan deutlich an Wert verlieren und chinesische Investoren würden in einem solchen Moment zumindest einen Teil ihres Kapitals in Gold anlegen.' In diesem Szenario steige die Goldnachfrage.

Ende der Goldpreiskorrektur?

Faber ist jedenfalls davon überzeugt, dass die aktuellen Fundamentaldaten für das Edelmetall sprechen und erklärt die Goldpreis-Korrektur als inzwischen überstanden. 'Im Vergleich mit anderen Anlageklassen zählt Gold derzeit zu den wenigen günstigen Vermögenswerten.' Anleger scheinen dies ähnlich zu beurteilen. 'An den Mittelzuflüssen der großen Goldfonds lässt sich eindeutig erkennen, dass sich die Einstellung der Investoren zum Gold geändert hat', sagt Martin Siegel von Stabilitas.

In vielen Gold-ETCs wie Xetra Gold (WKN A0S9GB), Gold Bullion Securities (WKN A0LP78), ETFS Physical Gold (WKN A0N62G), Source Physical Gold (WKN A1MECS) und db Physical Gold (WKN A1E0HR) steigen die Umsätze.

Silber: Auf der Überholspur

Von den 206 Millionen US-Dollar, die Anleger per Saldo in Edelmetallprodukten von ETF Securities gesteckt haben, landeten Wenger zufolge rund 139 Millionen US-Dollar in Silberwerten wie ETFS Silver (WKN A0KRJ5), ETFS Leveraged Silver (WKN A0V9Y5) und ETFS Physical Silver (WKN A0N62F). 'Bislang verbuchten wir nur einmal im August 2013 höhere Zuflüsse in Silberprodukten innerhalb einer Woche.' Investoren gingen offenbar von einem weiter anziehenden Markt aus, nachdem das Edelmetall im vergangenen Monat bereits stärker gestiegen sei als Gold.

Platin: Engpass möglich

'Investoren bauen zudem ihre Positionen in Platin-ETPs aus', beschreibt Wenger, der den Preisanstieg von 6,6 Prozent für Platin seit Jahresbeginn im Wesentlichen auf die andauernden Streiks in den südafrikanischen Platinminen zurückführt. Dadurch würde ein Angebotsengpass immer wahrscheinlicher. Im Zuge dieser Entwicklung habe der ETFS Physical Platinum (WKN A0N62D) mit 12,6 Millionen US-Dollar die höchsten Mittelzuflüsse seit Oktober 2013 verbuchen können.

Öl: Politische Entspannungsübungen

Die relative Ruhe zwischen Russland und der Ukraine schlägt sich laut Eugen Weinberg in den Ölpreisen nieder. Mit 109 US-Dollar je Barrel handele die Norsee-Sorte Brent inzwischen wieder auf dem Niveau vom vergangenen Freitag. 'Hinzu kommen Meldungen aus Libyen, die auf eine Normalisierung des Angebots hoffen lassen.' Die libysche Regierung habe eigenen Angaben zufolge mit den Protestierenden auf dem El Sharara-Ölfeld eine Einigung erzielt. 'Die staatliche Ölgesellschaft NOC will aber noch keine Angaben darüber machen, wann die Ölproduktion auf dem zweitgrößten Ölfeld des Landes wieder aufgenommen werden kann', weiß der Rohstoffspezialist der Commerzbank. In ruhigen Zeiten würde im El Sharara-Ölfeld durchschnittlich 340 Tausend Barrel Rohöl pro Tag gefördert.

Zusätzlich stünden womöglich bald wieder die täglich rund 600 Tausend Barrel Rohöl via die vier zurzeit geschlossenen Ölhäfen zur Verfügung. Rebellen verhinderten seit Monaten den Export, was die Ölproduktion in den östlichen Landesteilen lahmgelegt habe. Ein weiterer Faktor für einen nachgebenden Ölpreis ist für Hansen der beginnende Frühlings in den USA. 'Der gestiegene Bedarf in den letzten Monaten sollte mit dem milderen Wetter nachlassen und die Raffinerien entlasten, die so langsam mit den jährlichen Wartungsarbeiten beginnen können.'

Gas: Bodenbildung in Sicht?

Im Handel mit Energieprodukten fokussierten sich Investoren meist auf Gas. ETF Securities spricht von Gewinnmitnahmen etwa im ETFS Short Natural GAS (WKN A0V9X4). 'Mit dem Einbruch des Gaspreises von über 25 Prozent zogen Investoren Mittel in Höhe von 3,5 Millionen US-Dollar aus diesem Produkt ab.' Ein gemischtes Bild zeichnet das Unternehmen mit Blick auf Gas-ETCs, die von steigenden Preisen profitieren. Abflüsse in Höhe von 3,5 Millionen US-Dollar im ETFS Natural Gas (WKN A0KRJ3) stünden unterm Strich Zuflüsse von 6,7 Millionen US-Dollar im ETFS Leveraged Natural Gas (WKN A0V9Y3) gegenüber.

von Iris Merker, Deutsche Börse AG

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© 5. März 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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