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Börse Frankfurt-News: Pessimisten stellen trotz Squeeze weiter die Mehrheit

Veröffentlicht am 12.09.2012, 17:08
Aktualisiert 12.09.2012, 17:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Stimmungsindikator zum DAX

12. September 2012. Trotz des gut fünfprozentigen Zuschlags des DAX seit vergangenem Mittwoch haben längst nicht alle der seit Wochen schief liegenden Pessimisten die Notbremse gezogen und deutsche Standardwerte gekauft. Die Mehrheit der mittelfristigen Händler bleibt auch nach den wichtigen Entscheidungen geldpolitischen Entscheidungen bearish.

Nun hat also auch das Bundesverfassungsgericht grünes Licht für den ESM-Vertrag und den Fiskalpakt gegeben - erwartungsgemäß unter Auflagen. Gleichzeitig ist auch ein weiteres Argument für die Euro-Skeptiker weggefallen, die womöglich insgeheim noch gehofft hatten, die Karlsruher Richter könnten den ESM-Gegnern doch Recht geben. Damit hat sich die Zahl der verbliebenen so genannten Event-Risiken für die Börsianer weiter reduziert, da ja bereits in der Vorwoche die EZB unbegrenzte Anleihekäufe angekündigt hatte und damit die Hoffnungen derjenigen begraben werden mussten, die darauf gesetzt hatten, EZB-Präsident Mario Draghi würde hinter den zuvor gerüchteweise zu vernehmenden Ankündigungen zur Euro-Rettung zurückbleiben.

Der Markt reagierte jedenfalls deutlich und sprang seit unserer vergangenen Stimmungserhebung um gut 5 Prozent nach oben. Die Schnelligkeit und Stärke, aber auch die Umsätze der Bewegung entsprachen der Gewalt einer so genannten Short-Squeeze, bei der die Baissiers eilig ihre Positionierung zurücknehmen.

Längst nicht alle haben aufgegeben

Die heutige Sentiment-Erhebung der Börse Frankfurt zeigt jedoch, dass längst nicht alle Pessimisten aufgegeben haben. Denn gerade einmal 5 Prozent der schon fast als hartnäckig zu bezeichnenden Bären haben angesichts der jüngsten Kursentwicklung die Notbremse gezogen und sich immerhin sogleich ins Lager der Optimisten geschlagen. Diese Wanderung der mittelfristig orientierten Akteure reicht aber nicht aus, unseren Bull/Bear-Index in optimistisches Terrain zurückzubringen. Vielmehr haben die Pessimisten immer noch die Oberhand, wobei sich allerdings die Frage stellt, worauf diese Akteure tatsächlich warten. Denn auch die konjunkturelle Entwicklung in den USA gibt derzeit keinen Anlass, auf kräftig fallende Börsenkurse hierzulande zu setzen. Vielmehr hat sich mit den relativ enttäuschend ausgefallenen Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag die Wahrscheinlichkeit einer weiteren quantitativen Lockerungsrunde der US-Notenbank, die heute und morgen tagt, deutlich erhöht. Ein Programm à la QE3 würde auch durchaus zum jüngsten Schritt der EZB passen. Und wenn man auch noch die wahrscheinlicher gewordenen Lockerungsprogramme der Notenbanken Großbritanniens, Japans und das Stimulus-Paket Chinas hinzunähme, die sich diesem Reigen ebenfalls anschließen könnten, dann kann man durchaus von einer konzertierten, aber unkoordinierten Aktion der wichtigsten Notenbanken sprechen, um das Risiko einer globalen Rezession zu verringern.

Ankerpunkt Vorjahreshoch

Damit können die verbliebenen Pessimisten allenfalls hoffen, dass der Markt nach dem Motto 'buy the rumour, sell the fact' vielleicht doch noch eine Abwärtskorrektur produziert, sobald sich die US-Notenbank einmal zu einem weiteren Lockerungsprogramm durchgerungen hat. Oder glauben diese nun schon seit Wochen schiefliegenden Marktteilnehmer tatsächlich, der DAX werde ausgerechnet am Vorjahreshoch von 7.600 Zählern hängenbleiben? Die aktuelle Entwicklung des Börsenbarometers zeigt indes, dass der jüngste Kursaufschwung unter aktiver Mithilfe ausländischen Kapitals stattgefunden hat, wofür auch der beachtlich gestiegene Euro-Kurs gegenüber dem US-Dollar spricht. Und so bleiben deutsche Standardwerte sowohl im Falle einer deutlichen Korrektur als auch im Rahmen einer weiteren Short-Squeeze, verursacht durch die Kapitulation weiterer Bären, gut unterstützt.

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© 12. September 2012/Joachim Goldberg, cognitrend

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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