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Börse Frankfurt-News: Strohfeuer oder Trendwende? (Markttechnik)

Veröffentlicht am 20.02.2013, 14:26
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. Februar 2013. Ob die Kurseuphorie nach dem überraschend starken ZEW-Index nachhaltig ist, wird sich technisch orientierten Analysten zufolge mit dem Durchbrechen bedeutender Widerstande erweisen, an denen der DAX bislang mehrfach gescheitert ist.

Mit dem gestrigen Schub konnte das deutsche Aktienbarometer laut Charttechnik nahezu an alte Widerstandslinien anknüpfen. Aber eben nur fast, wie Christoph Geyer bemerkt. 'Die Umsätze zogen leicht an und der MACD-Indikator steht kurz vor dem Kaufsignal', meint der technische Analyst der Commerzbank. Auf eine freundliche Entwicklung deute zudem der Stochastik-Indikator. 'Andererseits ist die negative Divergenz beim MACD-Indikator noch nicht abgearbeitet.' Auch zyklisch neige die Zeit gegen Ende Februar eher zur Schwäche.

Skepsis weiterhin angebracht

'Soll sich der jüngste Kaufrausch nicht als Strohfeuer entpuppen, darf der Verkaufsdruck im Bereich um 7.800 und 7.860 Punkte keine Oberhand gewinnen', beschreibt Gregor Bauer die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Aufwärtstrend des DAX. Anleger hofften darauf, dass der deutsche Bluechip-Index diese sehr massive Verkaufszone aus dem Hoch vom 28. Januar nach oben verlässt. 'Erst wenn der Bereich um etwa 7.900 Punkte durchbrochen wird, wäre dies ein deutlicher Hinweis auf eine nachhaltig positive Einschätzung der Marktaussichten vonseiten der Investoren', meint der unabhängige technische Analyst. 'Bis dahin ist weiterhin eine Portion Skepsis angebracht.' Wenig übrig bliebe vom Hausse-Szenario, wenn der DAX unter den Bereich um 7.600 bzw. 7.550 Zähler fiele.

8.000 Punkte in Reichweite

Nach Auffassung von Jana Meier scheint 'der Groschen gefallen zu sein' und die Aktienmarktbullen zeigten sich endlich wieder willensstark. 'Der deutsche Leitindex konnte eine wichtige Unterstützungszone aus dem Hoch vom Mai 2011 bei 7.600 und dem adjustierten Aufwärtstrend seit Juni bei aktuell 7.576 Punkten erfolgreich als Sprungbrett nutzen, um gen Norden durchzustarten', meint die technische Analystin der HSBC. Gleich zwei Etappenziele habe der DAX im Anschluss erreicht.

Zum einen befördere der Sprung über die 38-Tages-Linie bei aktuell 7.708 Punkten das deutsche Aktienbarometer nachhaltig aus dem Gefahrenbereich einer fortgesetzten Abwärtsdynamik. 'Aus einer Atempause drohte beinahe eine ausprägte Abwärtsbewegung zu werden.' Zum anderen sei mit der Eroberung des jüngsten Verlaufshochs bei 7.737 Punkten gar eine kleine Bodenbildung abgeschlossen worden.

'Das daraus resultierende Anschlusspotential von knapp 170 Punkten könnte sich dabei als klein aber fein erweisen', urteilt Meier. Denn damit rücke der DAX nicht nur über den nächsten Widerstand in Form des Hochs vom Jahresauftakt bei 7.790 Punkten. 'Auch das bisherige Jahreshoch von 7.872 Punkten würde überwunden.' Charttechnisch sei damit die Grundlage für Notierungen über der Marke von 8.000 Zählern gelegt worden. 'Der positiven Nachrichten nicht genug sind auch der Stochastik und der MACD mit druckfrischen Einstiegssignalen für weitere Kursgewinne gewappnet.'

Nicht ohne Widerstand

Als Konsolidierung mit positivem Grundton beschreibt Petra von Kerssenbrock die gegenwärtige DAX-Phase. Mitte November bis Ende Januar habe eine DAX-Rallye zu einem Kursanstieg von 6.951 auf 7.872 Punkte geführt. 'Seitdem befindet sich das deutsche Aktienbarometer aufgrund der kurzfristig überkauften technischen Lage in einer normalen, nach oben trendbestätigenden Konsolidierungsphase.' Diese bestehe aus einem Trading-Markt unterhalb der Widerstandszone um 7.800 bis 7.872 Zähler und oberhalb der Unterstützung um 7.500 Punkte. 'Anleger sollten mit mehreren Versuchen rechnen, diesen Widerstandsbereich mit einem neuen Kaufsignal zu überwinden.' Mittelfristig bleibe der Test des DAX-Allzeithochs um 8.159 Indexpunkte ihr Kursziel.

Optimismus unter Anlegern wächst weiter

Die meisten Anleger erwarten einen steigenden DAX-Kurs auf Vierwochensicht. Die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt unter den institutionellen Anlegern ergibt einen Bull/Bear-Index für deutsche Bluechips von 69,4 Punkten im Vergleich zu 64,4 Punkte aus der Vorwoche. 7 Prozent der Befragten sind ins Bullenlager gewechselt, damit sind mit 55 Prozent weit über die Hälfte der Investoren nun zuversichtlich gestimmt, 20 Prozent erwarten fallende Notierungen. Mit einem Bull/Bear-Index von 70 Punkten liegt der Anteil der Optimisten unter den Privatanlegern leicht über dem der Profis.

Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

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© 20. Februar 2013 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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