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Börse Frankfurt-News: Stühlerücken für Jahresendrallye dauert an (Marktsentiment)

Veröffentlicht am 23.12.2013, 11:01
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 23. Oktober 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Vor allem ausländische Investoren drücken die Preise deutscher Bluechips nach oben, während es den einheimischen Akteuren eher genug Performance zu sein scheint.

Die riskante Strategie, sich noch vor dem kritischen US-Schuldenlimit-Erhöhungstermin verstärkt im deutschen Aktienmarkt zu engagieren und sich ein paar Blue-Chips mehr ins Depot zu legen als in den Monaten zuvor, hat sich für institutionelle Investoren ausgezahlt. Der DAX-Index belohnte diese seit Anfang September verfolgte Taktik mit neuen Allzeithochs. Allerdings bewiesen die von der Börse Frankfurt befragten Institutionellen dabei keinen langen Atem. Nicht nur, dass der Optimismus der Akteure sich nicht besonders lange über dem Jahresdurchschnitt halten konnte, er ist mittlerweile sogar bereits vollständig verflogen. Nur mit Mühe konnte sich unser Bull/Bear-Index heute oberhalb der 50-Prozent-Schwelle halten.

US-Notenbankpolitik diktiert die Märkte

Die luftigen Höhen, die gestern erreicht wurden, scheinen den Panel-Teilnehmern kein angenehmes Klima zu bieten. Und das obwohl Aktienoptimisten wieder einmal volle Unterstützung aus den USA erhielten. Nicht allein die temporär gelöste Haushaltskrise war der Bunsenbrenner, mit dem der Markt angeheizt wurde. Auch der gestern mit reichlich Verspätung veröffentlichte und recht schwach ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht befeuerte den deutschen Aktienmarkt. Dies allerdings nicht als direkte Reaktion, denn schließlich bedeuten beide Ereignisse an und für sich keine guten Neuigkeiten: Die Haushaltsdebatte in den USA ist nicht gelöst, sondern nur für kurze Zeit aufgeschoben und die Arbeitsmarktsituation deutet keineswegs auf Wachstum hin.

Das Positive aber, das sich die Finanzmärkte aus diesem bescheidenen Datenmaterial ziehen, ist die Tatsache, dass sich die US-Notenbank in absehbarer Zeit nicht ihrer selbst angelegten Fesseln entledigen, sprich die monatliche Dosis ihrer Anleihekäufe nicht reduzieren, geschweige denn absetzen kann. Deutsche Aktien profitieren jedoch offensichtlich von einem weiteren Effekt, der von der zuvor beschriebenen Situation in den USA ausgeht. Der waghalsige Verlauf der jüngsten Etatverhandlungen und das schier grenzenlose Eingreifen der Fed in den Anleihemarkt haben erkennbar negative Auswirkungen auf den US-Dollar. Dies hat ausländische Investoren aufgeschreckt, was in diesem Jahr bereits zu einer spürbaren Veränderung der Kapitalströme geführt hat. Statt in die USA fließt Geld nach Europa - besonders nach Deutschland und damit natürlich auch in den hiesigen Aktienmarkt.

Wir wiesen in diesem Jahr schon einmal deutlich darauf hin, dass sich die Teilnehmer unserer Umfrage stark von diesen Kapitalflüssen haben leiten und beeinflussen lassen. Dies dürfte in den vergangenen drei Wochen wohl nicht anders gewesen sein. Wie wäre es sonst zu erklären, dass, wie gestern geschehen, Minuten vor der Veröffentlichung wichtiger Fundamentaldaten neue Höchstpreise für deutsche Standardwerte bezahlt werden? Wer nicht unbedingt kaufen muss, kauft in so einer Situation nicht. Dies könnte also sogar bedeuten, dass die Befragten bis gestern noch untergewichtet waren, zumindest deutlicher untergewichtet, als dies am aktuellen Bull/Bear-Index zu erkennen ist.

Den jüngst besonders optimistischen Privatanlegern fiel es wohl schwer, dem neuen Allzeit-Hoch zu widerstehen. Sie entschieden sich eindeutig dafür, einen Teil ihrer Gewinne glattzustellen. Dabei fiel der Bull/Bear-Index der Privaten auf 56,3 Punkte zurück.

Die Nachfrage aus dem Ausland dürfte noch immer die treibende Kraft der laufenden Rally darstellen. Solange sie spürbar ist, wird wohl das unruhige Füße scharren für eine Jahresendrallye noch voll im Gange sein.

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von Gianni Hirschmüller, cognitrend für boerse-frankfurt.de

© 23. Oktober 2013

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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