Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die weltweite Rallye der Aktien stockt, in den USA stehen die Arbeitslosenanträge und die Inflationsdaten auf der Agenda, und die Chefs der Federal Reserve, der Europäischen Zentralbank und der Bank of England äußeren sich alle zu den geldpolitischen Perspektiven. Disney berichtet nach dem Börsenschluss - und der Ölpreis setzt nach einer weiteren Prognoseherabstufung der globalen Ölnachfrage zurück. Jetzt Börse Kompakt mit den fünf Dingen lesen, die für Anleger heute wichtig sind.
1. Rallye der Aktien gerät ins Stocken
Die weltweite Rallye der Aktienkurse aufgrund der Impfstoffnachrichten von Pfizer (NYSE:PFE) kam zum Erliegen, als die Märkte die kurzfristigen Herausforderungen durch ein immer noch präsentes Coronavirus berücksichtigten.
An den europäischen Börsen ging es bereits im Vorfeld der Bekanntgabe eines überraschenden Rückgangs der Industrieproduktion in der Eurozone um 0,4% im Oktober, der die Auswirkungen der zweiten Welle von Covid-19 verdeutlichte, abwärts. Die Zahl war nicht zuletzt deshalb eine böse Überraschung, weil kein Land so weit gegangen ist, seine Fabriken wieder zu schließen. Das Industriekonglomerat Siemens (DE:SIEGn) gab einen düsteren Ausblick für den Rest des Jahres.
Die Märkte wurden auch durch die steigenden Fallzahlen im Bundesstaat New York verunsichert, einen Tag nachdem New Jersey seine Beschränkungen für nicht lebenswichtige Geschäfte verschärft hatte. Der Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio, sagte jedoch, dass es noch nicht an der Zeit sei, die Stadt erneut zu abzuriegeln.
Die Märkte wurden auch durch die steigenden Fallzahlen im Bundesstaat New York verunsichert, einen Tag nachdem New Jersey seine Beschränkungen für nicht lebenswichtige Geschäfte verschärft hatte. Der Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio, sagte jedoch, dass es noch nicht an der Zeit sei, die Stadt erneut zu abzuriegeln.
Zur schlechteren Marktstimmung trug auch der Pfizer-CEO Albert Bourla bei, der nach der Ankündigung vom Montag den Großteil seiner Pfizer-Aktien rasch verkaufte. Obwohl der Aktienverkauf vorprogrammiert war, weckte er den Verdacht, dass der Impfstoff möglicherweise nicht das ist, was der Markt am Montag erhofft hatte.
2. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und Verbraucherpreise
Die US-Wirtschaft erhält ihren wöchentlichen Realitätscheck vom Arbeitsmarkt mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung und den Folgeanträgen auf Arbeitslosenhilfe um 14.30 Uhr MEZ.
Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Erstanträge nur geringfügig von 751.000 eine Woche zuvor auf 735.000 zurückgegangen ist, während bei den laufenden Anträgen ein weiterer Rückgang um 385.000 erwartet wird. Es handelt sich um die ersten Zahlen seit der Veröffentlichung des überraschend starken Anstiegs der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft im Oktober.
Ebenfalls um 14:30 Uhr wird der Verbraucherpreisindex per Oktober bekannt gegeben, wo die Jahresrate voraussichtlich von 1,7% im September auf 1,8% ansteigen wird.
3. US-Aktien vor gemischter Eröffnung
Die US-Aktienmärkte werden voraussichtlich überwiegend niedriger öffnen, wobei der Rotationshandel in zyklische und Value-Aktien weiterhin korrigiert wird.
Gegen 12.30 Uhr fiel der Dow Jones-Future um 125 Punkte oder 0,4%, während der S&P 500-Future um 0,1% sank und der Nasdaq-Future, der bereits am Mittwoch deutlich zulegen konnte, 0,3% im Plus rangierte.
Händlern zufolge sei die Rotation in Aktien, die angesichts der Corona-Pandemie in den letzten Monaten besonders schlecht liefern, bereits zu weit gegangen ist.
Walt Disney (NYSE:DIS) und Cisco Systems (NASDAQ:CSCO) legen beide nach US-Börsenschluss ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor.
4. Powell, Lagarde und Bailey sprechen über die geldpolitischen Aussichten
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, EZB-Präsidentin Christine Lagarde und der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, werden um 14.45 Uhr zu einem virtuellen Forum zum Thema Zentralbankwesen sprechen.
Powells Auftritt wird der erste sein, seit Joe Biden am vergangenen Wochenende zum designierten Präsidenten erklärt wurde, was es ihm erlauben könnte, die politischen Aussichten weniger reserviert zu betrachten als bei seiner Pressekonferenz in der vergangenen Woche.
Lagarde hatte unterdessen auf derselben Veranstaltung am Mittwoch erklärt, dass sich die EZB wahrscheinlich auf ihre günstigen Angebote für langfristige Kredite und auf ihr 1,35 Billionen schweres Anleihekaufprogramm konzentrieren wird, sobald der EZB-Rat im Dezember wieder zusammenkommt.
Baileys Bemerkungen dürften erneut nach Hinweisen darauf untersucht werden, ob die Bank of England mit negativen Zinssätzen experimentieren wird, worauf der Markt immer noch wettet.
5. Öl stabil - IEA senkt Prognose für Ölnachfrage - EIA-Daten im Fokus
Die Internationale Energieagentur ist der OPEC gefolgt und hat ihre Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr angesichts des Wiederauflebens von Covid-19 auf der Nordhalbkugel nach unten korrigiert.
Der Thinktank prognostizierte auch eine moderatere Erholung im Jahr 2021, da die Auswirkungen eines Impfstoffs gegen das Coronavirus wahrscheinlich erst ab der zweiten Jahreshälfte auf dem Ölmarkt zu spüren sein werden.
Die IEA meinte auch, dass die weltweiten Ölvorräte nach wie vor historisch hoch sind. Die US-Regierung wird ihre wöchentlichen Lagerbestandsdaten um 17 Uhr veröffentlichten, einen Tag später als üblich wegen des gestrigen Veteranentags.