von Geoffrey Smith
Investing.com - Die USA und China haben per Telefon ihre Handelsbeziehungen besprochen und sich danach ungewöhnlich höflich gezeigt. Exxon Mobil (NYSE:XOM) wurde zusammen mit Pfizer (NYSE:PFE) und Raytheon aus dem Dow Jones Industrial Average geworfen, als der Indexersteller dem Technologiesektor in der neuesten Aktualisierung eine höhere Gewichtung einräumt. Die Wall Street dürfte vor Daten zu den Immobilienpreisen und zum Verbrauchervertrauen positiv in den Handelstag starten. Die wirtschaftliche Erholung Deutschlands setzt sich fort und der Golf von Mexiko bereitet sich auf den Hurrikan Laura vor. Folgendes müssen Sie am Dienstag, dem 25. August, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Das Ende einer Ära
Exxon Mobil ist aus dem Dow Jones Industrial Average gefallen, als der berühmteste Aktienindex der Welt in einer richtungsgebenden Entscheidung aktualisiert wurde.
Das Unternehmen, ein Erbe von John D. Rockefellers Standard Oil, verkörpert seit seiner Gründung die private Öl- und Gasindustrie und ihre Bedeutung für eine industrialisierte Wirtschaft. Seine Ausschluss sagt viel über den langfristigen Rückgang des Einflusses und des Werts des Rohstoffsektors.
Andere Unternehmen, die ihren Platz im DJIA verloren, waren die Rüstungsgruppe Raytheon und der Pharmakonzern Pfizer. Sie werden durch die Softwaregruppe Salesforce (NYSE:CRM), die Biotech-Gruppe Amgen (NASDAQ:AMGN) (die seltsamerweise kleiner als Pfizer ist) und Honeywell (NYSE:HON) ersetzt. Die Änderungen zielen darauf ab, das Gewicht des Technologiesektors im kursgewichteten Index wiederherzustellen, das aufgrund des drohenden Aktiensplits von Apple (NASDAQ:AAPL) ansonsten fallen würde.
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2. USA-China-Gespräche konstruktiv
Die USA und China führten per Telefon Handelsgespräche, weniger als zwei Wochen, nachdem Präsident Donald Trump eine geplante Überprüfung ihres Januar-Deals abgesagt hatte.
"Beide Seiten sehen Fortschritte" war die offizielle Linie, die dem Aufruf zwischen dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und seinem chinesischen Kollegen Liu He folgte. Dies beschönigte die Tatsache, dass China weniger als die Hälfte dessen in den USA gekauft hat, was es im Januar versprochen hatte, was teilweise auf die Pandemie zurückzuführen war, die die Nachfrage nach Öl- und Gasimporten im ersten Halbjahr drückte.
Verschiedene Berichte besagen, dass China Schiffe gechartert hat, um im nächsten Monat Rekordmengen an US-Öl zu importieren. Die Buchungen können sich jedoch ändern.
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3. Rekordjagd an der Wall Street geht weiter
Die US-Aktienmärkte dürften am Mittwoch höher eröffnen. Dafür sprechen nach wie vor die Anzeichen, dass die Coronavirus-Pandemie in den USA auf dem Rückzug ist, sowie die konstruktiven Gespräche zwischen den USA und China.
Der Dow 30 Future stieg um 193 Punkte oder 0,68%, während der S&P 500 Future um 0,42% zulegte. Für den Nasdaq 100 Future geht es um 0,13% nach oben.
Salesforce legt nach US-Börsenschluss seine Quartalszahlen vor. Gleiches gilt für Intuit (NASDAQ:INTU) sowie die angeschlagenen Einzelhändler Nordstrom (NYSE:JWN) und Urban Outfitters (NASDAQ:URBN). Medtronic (NYSE:MDT), Best Buy und Hormel Foods (NYSE:HRL) berichten alle vor Handelsbeginn.
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4. Erholung der Wirtschaft in Deutschland gewinnt an Fahrt
Der Wirtschaftskalender ist heute etwas umfangreicher. So werden die Immobilienpreisdaten um 15 Uhr und die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe sowie der Index des Verbrauchervertrauens des Conference Board um 16 Uhr veröffentlicht. Der Redbook-Index steht um 14.55 Uhr auf der Agenda.
In Übersee wurden die deutschen Wachstumszahlen für das zweite Quartal nach oben revidiert. Das BIP ist nun "nur" um 9,7% gesunken, statt der ursprünglich geschätzten 10,1%. Der private Verbrauch und die Nettoexporte waren für den größten Teil des Rückgangs verantwortlich.
Die Erholung der größten europäischen Volkswirtschaft setzt sich jedoch fort, wenn auch mit Anzeichen einer Abflachung. Der genau beobachtete Ifo-Geschäftsklimaindex stieg etwas stärker als erwartet auf 92,6; die Überraschung ergab sich aus einer positiveren Einschätzung der aktuellen Lage. Die Erwartungskomponente hat sich leicht abgeschwächt.
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5. Ölpreise gut unterstützt
Die Rohölpreise wurden sowohl durch die Handelsgespräche als auch durch die deutschen Daten weiterhin gut unterstützt, aber die Augen richteten sich vor allem auf die beiden Tropenstürme, die im Golf von Mexiko wüteten.
Das Nationale Hurrikanzentrum stufte die erste der beiden Wetterfronten, Marco, von einem Tropensturm über Nacht zu einem Tropentief herab. Größere Schäden dürfte dieses Tief also nicht verursachen. Das NHC hat allerdings den Tropensturm Laura zum Hurrikan hochgestuft. Die Landung auf dem US-amerikanischen Festland wird für Mittwochabend erwartet.
Mehr als 1 Million Barrel pro Tag an Ölproduktion wurde aufgrund der Stürme stillgelegt, aber die stärksten Anzeichen von Engpässen gab es bei den Benzin-Futures, die mit 1,3865 Dollar pro Gallone den höchsten Stand seit der März-Panik erreicht haben. U.S. Rohöl stieg um 0,2% auf 42,69 Dollar pro Barrel, während Brent um 0,6% auf 45,91 Dollar pro Barrel kletterte.
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