Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Senatsvorsitzende Mitch McConnell durchkreuzt Donald Trumps Plan für höhere Stimulus-Schecks, Großbritannien genehmigt den Impfstoff von AstraZeneca/Oxford University und der Bitcoin erreicht ein weiteres Allzeithoch. Hier erfahren Sie, was Sie am Mittwoch, den 30. Dezember, an den Finanzmärkten wissen müssen.
1. McConnell widersetzt sich Trumps Stimulus-Forderung
Die Bemühungen von Präsident Donald Trump, den Teil des jüngsten 900 Milliarden Dollar schweren Konjunkturpakets zu erhöhen, der für Direktzahlungen an die Haushalte vorgesehen ist, verliefen im Sand. Der Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, weigerte sich mit einer schnellen Abstimmung eine Entscheidung herbeizuführen.
McConnell hat diese Initiative nun in einem neuen Gesetzentwurf zusammengefasst, der die erhöhten Zahlungen mit anderen Bestimmungen kombiniert. Den Demokraten im Repräsentantenhaus wird das sicherlich nicht gefallen und so herrscht erneuter Stillstand.
Daher wird die Höhe der Direktzahlungen wahrscheinlich bei 600 Dollar bleiben und nicht die von Trump geforderten und vom Repräsentantenhaus genehmigten 2.000 Dollar erreichen.
2. AstraZeneca-Impfstoff erhält erste Zulassung
Die britische Arzneimittelbehörde Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency hat den von AstraZeneca (LON:AZN) und der Universität Oxford entwickelten Covid-19 Impfstoff zugelassen.
Es ist die erste formelle Zulassung für einen Impfstoff, der etwas weniger wirksam zu sein scheint als die von Pfizer-BioNTech und Moderna (NASDAQ:MRNA) entwickelten Impfstoffe. Allerdings wird er eine viel größere Rolle bei der Immunisierung der Weltbevölkerung spielen, da das Unternehmen ihn zum Selbstkostenpreis verkauft, solange die Pandemie tobt. Außerdem kann er bei normalen Kühltemperaturen gelagert werden, was die Herausforderung der Verbreitung in Massen erleichtert.
Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Kapazitäten der britischen Krankenhäuser für die Aufnahme von Covid-19-Patienten langsam ausgereizt sind. In Deutschland wurden unterdessen zum ersten Mal über 1.000 Todesfälle an einem einzigen Tag durch Covid-19 registriert.
3. Wall Street setzt Rekordrallye fort
Die US-Aktienmärkte eröffnen voraussichtlich höher, nachdem sie am späten Dienstag einen leichten Rückschlag erlitten hatten. Grund für die Korrektur war die effektive Blockade höherer Stimuluszahlungen durch Senatsführer McConnell.
Gegen 12:30 Uhr waren die Dow Jones Futures um 111 Punkte oder 0,4% höher, während die S&P 500 Futures ebenfalls um 0,4% und die Nasdaq 100 Futures um 0,3% gestiegen sind.
Nach einer Flaute über die Feiertage hält der Wirtschaftskalender am Mittwoch in den USA für uns den Chicago Einkaufsmanagerindex um 15:45 Uhr und die Schwebenden Hausverkäufe für November um 16 Uhr bereit.
4. Kryptowährungen erreichen neue Höchststände
Der Bitcoin setzte seinen Siegeszug fort und überschritt zum ersten Mal in seiner Geschichte die Marke von 28.000 Dollar. Dies geschah vor dem Hintergrund des schwindenden Vertrauens in den Dollar, dessen langfristige Entwertung sich durch die anhaltenden Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizite der USA noch beschleunigen wird.
Gegen 12:30 Uhr wurde der Bitcoin bei 27.921 Dollar gehandelt, ein Plus von 4,7 Prozent, nachdem er zuvor bei 28.587 Dollar sein neues Hoch erreicht hatte.
Die Fundamentaldaten bleiben für den digitalen Vermögenswert gleich: Kein Land akzeptiert Steuern, die damit bezahlt werden, und Händler weigern sich mehrheitlich, Preise in etwas mit einem so volatilen Kurs festzulegen. Der Mangel an Alltagstauglichkeit wird jedoch von einer immer größeren Bereitschaft seitens institutioneller Vermögensverwalter überschattet. Sie spekulieren darauf, dass Bitcoin Gold als Wertspeicher den Rang ablaufen wird.
Bitcoin ist nicht der einzige digitale Vermögenswert, der sich momentan einer größeren Beliebtheit erfreut: Der Preis von Ethereum hat sich in diesem Jahr mehr als verfünffacht, obwohl er am Mittwoch im Wesentlichen unverändert bei 728,81 Dollar lag.
5. Rohöllagerbestände im Fokus
Der Preis für Rohöl erholte sich über Nacht leicht, unterstützt von Industriedaten, die einen unerwartet starken Rückgang der US-Rohöllagerbestände zeigten.
Die Investoren warten nun auf die offiziellen Rohölbestandsdaten der US-Energiebehörde EIA, die um 16:30 Uhr veröffentlicht werden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur März-Lieferung stieg gegen 12:30 Uhr um 0,70 Prozent auf 51,59 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Februar ging es um 0,8 Prozent nach oben auf 48,38 Dollar.