Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Nach dem stärksten Tagesrückgang seit Monaten dürften die US-Aktien leicht erholt in den Handelstag starten, aber Lululemon und Slack stehen nach ihren Geschäftsergebnissen, die gestern nach US-Börsenschluss veröffentlicht wurden, unter Druck. AstraZeneca (NYSE:AZN) stoppt die Erprobung ihres Impfstoffs gegen Covid-19. Und die Ölpreise legen nach den Ausverkäufen der vergangenen Tage vor den API-Daten moderat zu. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 9. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Aktienmärkte im Erholungsmodus nach Tech-Ausverkauf
Die US-Börsen stehen am Donnerstag vor einer leichten Gegenreaktion auf die starken Abverkäufe der vergangenen Tage.
Für den NASDAQ Futures ging es um 198 Punkte oder 1,8% nach oben, während der S&P 500 Futures um 0,7% zulegte und der Dow Jones Futures 110 Punkte oder 0,4% gewann.
Der Nasdaq Composite war am Dienstag infolge einer raschen Abwicklung spekulativer Wetten, die im Sommer auf Tesla (NASDAQ:TSLA) und die großen Tech-Aktien eingegangen wurden, um über 4,1% gefallen. Nach einem Rückgang von 21% - dem schlimmsten Ein-Tages-Verlust aller Zeiten - stieg Tesla am Dienstag vorbörslich um 6,9%. Die Papiere von Apple (NASDAQ:AAPL) machten die Hälfte der Vortagesverluste wieder wett. Die Aktien von Microsoft (NASDAQ:MSFT) stiegen um 2,2%.
2. Asien schwach, Europa stark
Die globalen Märkte entwickelten sich erneut unterschiedlich. Die japanischen, koreanischen und chinesischen Börsen gingen alle stark zurück, während die europäischen zulegten.
Wie die USA hat auch China seit März einen spekulativen, von Kleinanlegern getriebenen Bullenmarkt erlebt, der allmählich an Schwung verliert: Der Shanghai Shenzhen CSI 300 fiel um 2,3%. Der japanische Nikkei gab um 1,1% nach, während Softbank (OTC:SFTBY) - dessen massive Optionskäufe die US-Sommerrallye angeheizt haben - um weitere 2,9% fiel, obwohl sich die Aktie von ihren Intraday-Tiefs deutlich erholte.
Die europäischen Märkte waren dagegen alle gestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass man die US-Abwärtsbewegung bereits am Dienstagnachmittag begleitet hatte. Der EUR/USD stabilisierte sich leicht über 1,1750.
3. AstraZeneca stoppt Impstoff-Test
AstraZeneca sagte, dass man die klinische Phase-3-Studie für den Impfstoff, den sie zur Behandlung gegen das Covid-19-Virus entwickeln, unterbrechen werde. Dabei handele es sich um einen "Routineschritt" nach einer unerklärten Nebenwirkung bei einem einzelnen Patienten.
Das Medikament, das gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt wird, wurde von vielen Seiten darauf hingewiesen, dass es im nächsten Jahr als eines der ersten erhältlich sein wird. Es ist der erste bedeutende Rückschlag für einen der führenden Impfstoffkandidaten und eine Erinnerung daran, wie unsicher der Prozess der Arzneimittelzulassung sein kann.
Die Nachricht kommt vor dem Hintergrund eines hitzigen Streits über eine mögliche Politisierung des Zulassungsverfahrens in den USA. Die Aktien von AstraZeneca (LON:AZN) fielen um 1,4% in London, während die Aktien einiger ihrer Rivalen - wie Pfizer (NYSE:PFE), Biontech Se (NASDAQ:BNTX) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) - leicht zulegten.
4. Slack & Lululemon fallen nach starken Geschäftsberichten
Eine Tech-Aktie, die sich vorbörslich nicht erholt, ist die Messaging-App Slack (NYSE:WORK), die um 16% fällt. Grund dafür waren die Geschäftsergebnisse, die Slack gestern nach US-Börsenschluss vorgelegt hatte.
Das Unternehmen verzeichnete Rekordumsätze und hob seine Jahresprognose an, aber die Ergebnisse blieben immer noch hinter den hohen Erwartungen zurück.
Eine weitere Aktie, die sich nicht von den jüngsten Tiefs loslösen konnte, ist Lululemon Athletica (NASDAQ:LULU), obwohl der Quartalsbericht die Prognosen der Analysten mühelos übertraf. Der Online-Verkauf von Sportartikeln und Yogakursen verlief reibungsloser als erwartet.
5. Öl vor STEO, OPEC und API höher
Die Ölpreise erholten sich am Mittwoch wieder etwas, als ein gewisses Maß an Stabilität bei den Risikoanlagen einkehrte. Öl der Sorte WTI kletterte um 2,3% auf 37,61 Dollar pro Barrel. Im August wurde das Fass US-Leichtöl noch in einer Spanne von 40 bis 45 Dollar gehandelt.
Nordseeöl Brent stieg um 1,5% auf 40,38 Dollar. Gestern Abend kostete das Barrel etwas weniger als 40 Dollar.
Später am Mittwoch wird die US-Regierung ihren regulären kurzfristigen Energieausblick veröffentlichen, während die Organisation Erdöl exportierender Länder ihren monatlichen Ölmarktbericht herausgeben wird.
Die Schätzung des American Petroleum Institute zu den US-Rohöllagerbeständen steht um 22.30 Uhr auf der Agenda.
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