Investing.com - Die US-Aktienmärkte zeigen sich heute im vorbörslichen Handelsgeschehen zurückhaltend. Insbesondere der Dow Future wird nahezu unverändert gehandelt, nachdem er in der vergangenen Woche kurzzeitig auf ein Rekordhoch geklettert war. Und die Aktien von Reddit (NYSE:RDDT) ziehen nachbörslich an, nachdem der Social-Media-Konzern eine Vereinbarung mit OpenAI getroffen hat, die dem von Microsoft unterstützten KI-Start-up Zugang zu seiner Plattform gewährt.
1. US-Aktienmärkte ohne Impulse
Den US-Aktienmärkte fehlen heute im bisherigen vorbörslichen Handelsverlauf wegweisende Impulse, nachdem die durch die milden Inflationsdaten zu Beginn der Woche ausgelöste Rallye an der Wall Street an Schwung verloren hat.
Aktuell notieren der Dow Future, der S&P 500 und der Nasdaq 100 weitgehend unverändert.
Den wichtigsten US-Indizes scheint langsam, aber sicher die Luft der jüngsten Aktien-Rallye auszugehen, nachdem sie gestern durchgehend im Minusbereich geschlossen haben. Der Dow Jones Industrial konnte gestern im Intraday-Handel zum ersten Mal die Marke von 40.000 knacken, musste zu Börsenschluss aber wieder einige Zugewinne abgeben. Auch der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq Composite schlossen den gestrigen Handelstag im Minus.
Nach den besser als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisdaten für April waren die wichtigsten US-Indizes auf neue Allzeithochs geklettert. Dies nährte insbesondere die Hoffnung, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr zwei Zinssenkungen vornehmen wird.
2. Reddit-Aktien dank OpenAI-Deal im Aufwind
OpenAI hat eine neue Partnerschaft mit Reddit angekündigt, die es dem KI-Pionier ermöglicht, Inhalte der Social-Media-Plattform für seinen Chatbot ChatGPT zu nutzen.
Im Rahmen der Vereinbarung erhält OpenAI Zugang zu Inhalten auf der Reddit-Website, während Reddit neue KI-Funktionen und Mods für Nutzer auf seiner Website integrieren darf. Außerdem wollen beide Unternehmen auch im Werbebereich zusammenarbeiten.
Die Aktien von Reddit zogen nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel um 11,5 % an.
Die Ankündigung von gestern kommt zu einem Zeitpunkt, an dem OpenAI intensiv versucht, Verträge mit Medienkonzernen zu schließen, um sein leistungsstarkes KI-Modell mit Daten aus Quellen zu trainieren, die allgemein als zuverlässig gelten. OpenAI, das vom Tech-Giganten Microsoft (NASDAQ:MSFT) unterstützt wird, sieht sich allerdings auch rechtlichen Schritten einiger Verleger ausgesetzt, die behaupten, dass die von der Firma generierten Inhalte ihre Urheberrechte verletzen.
3. Boeing-Aktionäre stimmen über den Status des scheidenden CEO ab
Die Aktionäre von Boeing (NYSE:BA) stimmen darüber ab, ob der scheidende CEO David Calhoun seinen Sitz im Vorstand des angeschlagenen Flugzeugherstellers behalten wird.
Die Führungskräfte des Unternehmens haben bereits mit der Suche nach einem Nachfolger für Calhoun begonnen. Dieser hatte angekündigt Ende des Jahres aus dem Unternehmen ausscheiden zu wollen. Als Nachfolger von Calhoun fordern viele Anleger eine Person außerhalb von Boeing. Ihrer Meinung nach mangelt es der derzeitigen Führungsstruktur des Unternehmens an Glaubwürdigkeit.
Insbesondere der Ruf von Boeing in Sachen Sicherheit wurde durch einen gefährlichen Zwischenfall in der Luft bei einem seiner 737 Max-Jets Anfang des Jahres weiter beschädigt. Die Konzernaktien haben im laufenden Jahr bereits mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Im Vorfeld einer virtuellen Jahreshauptversammlung heute hat die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die Stimmrechtsberaterin Glass Lewis die Interessengruppen auffordert, Calhoun nicht in den Vorstand zurückzuholen. Als Begründung nannte sie die Sicherheitsbilanz von Boeing während Calhouns Amtszeit.
4. Chinesische Industrieproduktion wächst im April
Die chinesische Industrieproduktion ist im April stärker als erwartet gestiegen, was darauf hindeutet, dass der Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe des Landes wieder verstärkt auf Wachstumskurs ist.
Allerdings gibt es weiterhin Anzeichen für einen schwachen Konsum im Land. Und auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze blieb im vergangenen Monat weitgehend hinter den Erwartungen zurück.
Im Jahresvergleich stieg die Industrieproduktion im April um 6,7 %. Das zeigen die neusten Daten des National Bureau of Statistics, die heute veröffentlicht wurden. Damit lag der Wert über den erwarteten 5,5 % und beschleunigte sich gegenüber dem Anstieg von 4,5 % im März deutlich.
Das verarbeitende Gewerbe in China wird von der Führung in Peking kontinuierlich unterstützt, unter anderem durch geldpolitische Anreize, die den Aufschwung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ankurbeln sollen.
5. Ölpreis mit positiver Handelswoche
Der Preis für Rohöl stieg heute im bisherigen Handelsverlauf deutlich, wodurch das schwarze Gold die Handelswoche mit hoher Wahrscheinlichkeit im Plus abschließen wird. Grund dafür sind Anzeichen für eine steigende Nachfrage und eine Verlangsamung der Inflation in den USA, dem größten Rohölverbraucher der Welt.
Derzeit kostet US-Rohöl 0,3 % mehr bei 79,50 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,5 % auf 83,66 Dollar pro Barrel anzieht. Beide Kontrakte sind auf dem besten Weg, die Handelswoche mit einem Plus von 1 % abzuschließen.
Unterstützend für die Ölmärkte wirkte sich die unerwartet niedrige Inflationsrate aus, die die Aussicht auf niedrigere Zinssätze erhöht hat, was die künftige globale Wirtschaftstätigkeit und damit die Ölnachfrage ankurbeln könnte.
Ein Rückgang der US-Rohöllagerbestände nährte zudem die Hoffnung auf eine Verbesserung der Nachfrageaussicht, insbesondere im Hinblick auf die reiselastige Sommersaison.