Investing.com - Die US-Märkte bleiben heute wegen des Feiertags Juneteenth geschlossen. Folglich dürften die Handelsaktivitäten einen Tag, nachdem Nvidia (NASDAQ:NVDA) Microsoft (NASDAQ:MSFT) als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst hat, begrenzt sein. Unterdessen hat die Gouverneurin der US-Notenbank, Adriana Kugler, angedeutet, dass die US-Notenbank die Zinsen senken könnte, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen weiterhin in die „richtige Richtung“ entwickeln.
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1. US-Börsen heute geschlossen
Die US-Börsen bleiben heute wegen des Juneteenth Day, dem Gedenktag an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung aus der Sklaverei, geschlossen.
Gestern schlossen sowohl der S&P 500 als auch der technologielastige Nasdaq Composite erneut auf Rekordniveau. Starke Unterstützung erhielten die Märkte dabei von der Nvidia-Aktie. Der Chiphersteller hat nun eine höhere Marktkapitalisierung als der Softwarekonzern Microsoft und ist damit zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen.
Auch die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze für Mai, die auf eine nachlassende Dynamik bei den Konsumausgaben hindeuten, wirkten sich positiv auf die allgemeine Stimmungslage an den US-Börsen aus. Derzeit wetten die Marktteilnehmer wieder verstärkt auf zwei Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr. Und das, obwohl die US-Notenbank zuletzt signalisiert hatte, dass sie in diesem Jahr nur mit einer Zinssenkung rechnet.
2. Nvidia jetzt wertvollstes Unternehmen der Welt
Die Nvidia-Aktie konnte gestern erneut mehr als 3 % zulegen und schloss bei rund 135,58 Dollar. Die Marktkapitalisierung des KI-Favoriten stieg damit auf 3,34 Billionen Dollar und überholte damit die Bewertung von Microsoft (3,31 Billionen Dollar).
Das kalifornische Unternehmen, das Prozessoren entwickelt, die als Schlüsselkomponenten für leistungsstarke KI-Modelle wie ChatGPT von OpenAI gelten, konnte seine Marktkapitalisierung am gestrigen Tag um etwas mehr als 110 Milliarden Dollar steigern. Das entspricht in etwa dem Gesamtwert von Lockheed Martin (NYSE:LMT).
Einst als Hersteller von Grafikchips für die rund 300 Milliarden Dollar schwere Gaming-Community bekannt, hat sich Nvidia in den letzten zwei Jahren zu einem der Zugpferde des aktuellen KI-Booms entwickelt. CEO Jensen Huang sieht sein Unternehmen folgerichtig im „Zentrum einer neuen industriellen Revolution“, die die Weltwirtschaft grundlegend verändern könnte.
Der massive Kursanstieg der Aktie von bislang 170 % in diesem Jahr hat sich positiv auf die Gesamtmärkte ausgewirkt. Ein Drittel des Anstiegs des S&P 500 in diesem Jahr ist allein auf die Rallye der Nvidia-Aktie zurückzuführen.
3. Kugler erwartet Zinssenkung in diesem Jahr
Die Inflation in den USA ist immer noch zu hoch. Doch wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen weiter in die „richtige Richtung“ entwickeln, ist eine Zinssenkung unausweichlich. Zu dieser Einschätzung kommt Fed-Gouverneurin Adriana Kugler.
In einer vorbereiteten Rede sagte Kugler, dass mehrere Anzeichen der letzten Zeit, darunter geringere Preissteigerungen, Inflationserwartungen und vereinzelte Hinweise aus der Wirtschaft, darauf hindeuteten, dass Preissteigerungen weniger häufig an die Verbraucher weitergegeben würden. Sie ist der Ansicht, dass diese Trends darauf hindeuten, dass sich die Preisentwicklung insgesamt weiter dem Ziel des Offenmarktausschusses der US-Notenbank von 2 % annähern wird.
Dennoch merkte sie an, dass die Leitzinsen (derzeit zwischen 5,25 % und 5,50 %) ihrer Meinung nach „ausreichend restriktiv“ seien, um die Wirtschaftstätigkeit und damit die Inflation zu dämpfen.
Kuglers Äußerungen waren die ersten, seit Fed-Vertreter in der vergangenen Woche aktualisierte Zinsprognosen veröffentlichten. Daraus ging hervor, dass sie nicht mehr als eine Zinssenkung in diesem Jahr erwarten. Noch im März waren die meisten Fed-Vertreter von bis zu drei Zinssenkungen ausgegangen.
An anderer Stelle prognostizierte der Chef der New Yorker Fed, John Williams, graduelle Zinssenkungen. Sein Kollege Thomas Barkn, Chef der Fed in Richmond, sagte dagegen, er wolle erst weitere Anzeichen für eine nachlassende Inflation sehen, bevor er eine Zinssenkung befürworte.
4. Golden Goose legt Börsengang auf Eis
Die italienische Luxussportmarke Golden Goose hat ihren geplanten Börsengang in Mailand aufgeschoben. Zur Begründung hieß es, die Marktbedingungen hätten sich nach den Europawahlen Anfang des Monats und den bevorstehenden Neuwahlen in Frankreich „erheblich verschlechtert“.
Dem Konzern zufolge, der sich im Besitz der britischen Private-Equity-Gesellschaft Permira befindet, würden sich die politischen Trends vor allem auf den Luxussektor auswirken.
Golden Goose, bekannt für seine Turnschuhe, die von Stars wie Taylor Swift getragen werden, sollte diese Woche den Ausgabepreis für seine Aktien bei einem Börsengang festlegen. Bei einer Bewertung von 1,86 Milliarden Euro will das Unternehmen rund 600 Millionen Euro einnehmen. Die Unternehmensleitung kündigte an, „zu gegebener Zeit“ eine Wiederaufnahme des Börsengangs zu prüfen.
5. Rohölpreis gibt leicht nach
Die Rohölpreise tendieren im bisherigen Handelsverlauf leicht schwächer. Ein unerwarteter Anstieg der US-Rohöllagerbestände hat Sorgen um die Nachfrageaktivität aufkommen lassen.
Aktuell verbilligt sich US-Rohöl (WTI) um 0,2 % auf 80,52 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,2 % auf 85,13 Dollar pro Barrel nachgibt.
Die US-Rohöllagerbestände stiegen in der Woche bis zum 14. Juni um 2,26 Millionen Barrel. Das ging aus den am Dienstagabend veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute hervor. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Rückgang der Rohölbestände um 2,2 Millionen Barrel gerechnet.
Die offiziellen US-Lagerbestände der Energy Information Administration werden wegen des heutigen Feiertags in den USA erst morgen veröffentlicht.
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