Investing.com - Die US-Aktienmärkte ziehen vor der Veröffentlichung wichtiger US-Arbeitsmarktdaten an. Die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) klettert dank eines geringer als befürchteten Umsatzrckgangs nach oben, während Sony (NYSE:SONY) und die Private-Equity-Gruppe Apollo Berichten zufolge ein Angebot für Paramount Global (NASDAQ:PARAA) vorbereiten.
1. US-Märkte im Aufwind
Die US-Aktienmärkte haben heute im vorbörslichen Handel bereits kräftig zugelegt, nachdem die Quartalszahlen von Apple weniger dramatisch ausgefallen sind als zunächst befürchtet. Viele Anleger zeigen sich vor der Veröffentlichung der neusten US-Arbeitsmarktdaten zudem optimistisch.
Aktuell gewinnt der Dow Future 0,6 % hinzu, der S&P 500 steigt um 0,2 % und beim Nasdaq 100 ist ein Plus von 0,4 % zu verzeichnen.
Die wichtigsten US-Indizes schlossen gestern im Plus, beflügelt von einem Fed-Kommentar zu Wochenbeginn, der auf eine mögliche Zinswende hindeutet. Fed-Präsident Jerome Powell sagte, dass die hartnäckige Inflation zwar die Chancen auf eine baldige Zinssenkung verringert habe, es aber unwahrscheinlich sei, dass die Notenbank die Kreditkosten noch einmal erhöhen werde.
Tagesgwinner wurde gestern der Nasdaq Composite, der vor allem Unterstützung durch starke Quartalszahlen von Qualcomm (NASDAQ:QCOM) erhielt.
2. Umsatzrückgang bei Apple weniger dramatisch als erwartet
Der Umsatz von Apple war im 1. Quartal 2024 rückläufig, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten, sodass die Aktien des iPhone-Herstellers gestern nachbörslich zulegen konnte
Der in Kalifornien ansässige Tech-Konzern verzeichnete einen Quartalsumsatz von 90,75 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Seitens der Analysten war allerdings nur mit einem Umsatz von 90,32 Milliarden Dollar gerechnet worden.
Auf dem wichtigen chinesischen Markt, der im Mittelpunkt des Interesses der Anleger steht, sank der Umsatz um 8 % auf 16,37 Milliarden Dollar, was auf den zunehmenden Wettbewerb im Land zurückzuführen ist. Analysten hatten einen Umsatzrückgang in China auf rund 15,25 Milliarden Dollar erwartet.
Der Umsatz beim iPhone, der etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht, ging von 51,33 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 45,96 Milliarden Dollar zurück und lag damit knapp unter den Schätzungen von 46 Milliarden Dollar.
Apple kündigte außerdem ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 110 Milliarden Dollar an und erhöhte seine Dividende um 4 % auf 0,25 Dollar je Aktie. Dieser Schritt könnte laut Thomas Monteiro, Senior Analyst bei Investing.com, die Unterstützung und das Vertrauen der Anleger stärken. CEO Tim Cook ist zudem von den Plänen des Unternehmens im Bereich der künstlichen Intelligenz überzeugt. Seiner Meinung könnte die aufkommende Technologie dazu beitragen, die Nachfrage nach Hardware zu steigern.
3. US-Arbeitsmarktdaten stehen an
Heute wird der vielbeachtete US-Arbeitsmarktbericht für den April veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die weltgrößte Volkswirtschaft im vergangenen Monat einen langsamen, aber soliden Stellenzuwachs verzeichnete.
Ökonomen erwarten, dass die Zahl der neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im April bei 238.000 liegen wird (303.000 im März). Die Arbeitslosenquote wird mit 3,8 % auf dem Niveau des Vormonats gesehen. Die Wachstumsrate des durchschnittlichen Stundenlohns wird voraussichtlich bei 0,3 % im Vergleich zum Vormonat bleiben.
Die Abkühlung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist eines der Hauptziele der Fed, da die geldpolitischen Entscheidungsträger hoffen, dass diese Abschwächung den Aufwärtsdruck auf die Inflation abschwächen wird. So hat die anhaltende Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes die Fed-Vertreter teilweise dazu bewogen, von den ursprünglich zu Beginn des Jahres erwarteten Zinssenkungen Abstand zu nehmen.
4. Sony und Apollo unterbreiten Angebot für Paramount
Laut Medienberichten sollen Sony und das Private-Equity-Unternehmen Apollo Global Management (NYSE:APO) ein Übernahmeangebot in bar in Höhe von 26 Milliarden Dollar für Paramount Global vorgelegt haben.
Mit der Situation vertraute Personen sagten dem Wall Street Journal, dass Apollo und Sony ihr gemeinsames Angebot am Mittwoch vorgelegt hatten. Demnach sei das Angebot aber nicht bindend und nur ein Ausgangspunkt für Verhandlungen. Sony, der japanische Konzern, der hinter dem Paramount-Rivalen Sony Pictures steht, wäre dann der Mehrheitsinvestor, während Apollo der Minderheitsinvestor ist, wie die Financial Times weiter berichtet.
Die stimmrechtslosen Paramount-Aktien der Klasse B stiegen gestern nach Bekanntwerden der Berichte um mehr als 13 %.
5. Ölpreis zieht leicht an
Der Ölpreis hat heute sein 7-Wochen-Tief überwunden. Allerdings droht aufgrund der unsicheren Nachfrage, der hohen US-Rohöllagerbestände sowie der nachlassenden Spannungen im Nahen Osten ein Wochenverlust.
Aktuell verteuert sich US-Rohöl um 0,5 % auf 79,31 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,5 % auf 84,05 Dollar pro Barrel anzieht.
Beide Benchmarks werden die Handelswoche mit einem Minus von 5 % bis 6 % abschließen. Die vielen Sorgen auf Seiten der Anleger in Bezug auf mögliche höhere Zinsen, die das Wachstum in den USA und in anderen Teilen der Welt bremsen könnten, haben aktuell großen Einfluss auf die Entwicklung der Ölpreise.
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