FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag erneut deutlich unter Druck geraten. Der für den deutschen Markt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 1,07 Prozent auf 143,00 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 0,13 Prozentpunkte auf 1,74 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2014.
Die Rendite italienischer Staatsanleihen legte zeitweise bis auf 4,2 Prozent zu. Das war der höchste Stand seit 2013. Auch in den anderen Ländern der Eurozone kletterten die Renditen nach oben.
Entscheidend für die Anleihemärkte bleibt die Inflation und die straffere Geldpolitik vieler Zentralbanken. Am Mittwoch dürfte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins erneut deutlich anheben. Ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Immer mehr Analysten rechnen sogar mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Punkte. Hintergrund ist die hohe Inflation, die in den USA auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren liegt. Die Entscheidungen der Fed haben Auswirkungen auf die Anleihemärkte weltweit.
In Japan stemmt sich die Zentralbank unterdessen weiter gegen den Zinsauftrieb am Kapitalmarkt. Am Dienstag weitete sie ihre Käufe bestimmter Wertpapiere aus, um die Marktzinsen in der von ihr angepeilten Spanne zu halten. Mit der Aktion will die Bank of Japan an ihrer lockeren Linie festhalten. Viele andere Notenbanken schlagen hingegen den entgegengesetzten Weg ein. Die Inflation in Japan ist im internationalen Vergleich relativ niedrig.