FRANKFURT (dpa-AFX) - Anziehende Mieten, der Anlageboom bei Immobilien und eine Übernahme haben der Deutsche Wohnen (ETR:DWNI) einen guten Jahresauftakt beschert. Der Gewinn des Immobilienunternehmens
stieg in den ersten drei Monaten im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum vor allem dank der Übernahme des Konkurrenten GSW um fast drei Viertel auf 45,5 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen (ETR:MDAX) am Mittwoch mitteilte. Ein deutlich verschlechtertes Finanzergebnis verhinderte aber einen höheren Gewinn. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
Operativ legte das Unternehmen auch dank steigender Mieten in Berlin und Rhein-Main dabei stärker zu als beim Gewinn unter dem Strich. In den geschäftlichen Kernregionen von Deutsche Wohnen zogen die Mieten um 4,2 Prozent an, der Leerstand betrug zuletzt 1,6 Prozent. Die in der Immobilienbranche wichtige Kennziffer FFO (Funds from Operations) ohne Verkäufe verdoppelte sich nahezu auf 59,1 Millionen Euro. Damit sieht sich das Unternehmen im Plan, im laufenden Jahr 210 Millionen Euro zu erzielen. Experten hatten ein Ergebnis in dieser Größenordnung erwartet. Die Aktie bewegte sich zum Handelsstart kaum.
Belastet haben dagegen Verluste bei Absicherungsgeschäften und vor allem bei Wandelschuldverschreibungen. Im Finanzergebnis stand deshalb ein mehr als verdoppeltes Minus von 68,7 Millionen Euro zu Buche. Die Suche der Investoren nach attraktiven Renditemöglichkeiten kam dem Unternehmen hingegen zugute. Im ersten Quartal verkaufte der Konzern mehr als 2600 Wohnungen und erzielte damit einen Ertrag von 15,8 Millionen Euro. Dieser lag nahezu dreimal so hoch wie vor einem Jahr.
Nach der Übernahme von GSW Immobilien ist das fusionierte Unternehmen mit rund 150 000 Einheiten die neue Nummer zwei unter den privaten Wohnimmobiliengesellschaften in Deutschland sein. Davor steht noch die Deutsche Annington (ETR:ANN), Gagfah (ETR:GFJ) liegt dahinter. Die Integration des neuen Konzernteils laufe gut.br