BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich hinter Forderungen des Bündnisses "Bildungswende Jetzt!" zu einer deutlichen Ausweitung der Bildungsfinanzierung in Deutschland gestellt. Seit mehr als einem Jahrzehnt werde zu wenig Geld für Bildung ausgegeben, sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Marode Schulen, zu wenig Lehr- sowie Kita-Personal und letztlich immer wieder dürftige Plätze in Bildungsrankings - das muss die Politik endlich wachrütteln. Wir dürfen uns nicht an solche Zustände gewöhnen", fügte sie hinzu und forderte eine "Trendwende in der Bildungspolitik".
Für diesen Samstag hat das von Gewerkschaften, Bildungsverbänden, Eltern- und Schülervertretungen unterstützte Bündnis "Bildungswende Jetzt!" in vielen Städten Deutschlands zu Demonstrationen aufgerufen. Eine Forderung ist ein "Sondervermögen Bildung" in Höhe von mindestens 100 Milliarden Euro.
Der Vorsitzende des Bundestagsbildungsausschusses, Kai Gehring (Grüne), unterstützt die Proteste: "Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte und Arbeitgeber erwarten zu Recht, dass die Bildungspolitik stärker in den Mittelpunkt rückt. Die Bildungswende-Proteste tragen dazu bei und sind ein wichtiger Ansporn für zielgerichtete Reformen", sagte er der dpa.
Gehring verwies auf das von Bund und Ländern geplante Startchancen-Programm, mit dem Schulen in schwierigen Lagen in den kommenden zehn Jahren mit etwa 20 Milliarden Euro gefördert werden sollen. Dies sei "ein bildungspolitischer Meilenstein" für mehr Chancen, dem weitere folgen müssten.