Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 4. Dezember, wissen sollte:
1. US-Aktienfutures zeigen nach unten
Die Futures auf US-Aktienindizes stellen für den Handelsbeginn an der Wall Street Verluste in Aussicht, als die Erleichterung über die Feuerpause im Handelskrieg zwischen den USA und China Zweifeln gewichen ist, ob die beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt in der Lage sein werden, ihre Differenzen beizulegen.
Um 11:35 MEZ lag der Bluechip Dow Futures 128 Punkte oder etwa 0,5% tiefer, der S&P 500 Futures sank um 11 Punkte oder rund 0,4% ab, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 41 Punkte oder etwa 0,6% nach unten ging.
Die vorbörslichen Kursbewegungen kamen, nachdem die Wall Street am Montag eine Rallye hingelegt hatte und der Dow den Handel fast 300 Punkte höher beendete, nachdem US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping sich darauf geeinigt hatten, die Feindseligkeiten im Handelskrieg zwischen den beiden Ländern für 90 Tage ruhen zu lassen.
In Europa waren die Kurse auf dem Rückzug, als die meisten Sektoren und die großen Börsen in der Region sich in der Verlustzone befanden, während die Investoren sich vor allem für die Entwicklungen beim Brexit und die Budgetprobleme Italiens interessierten.
Zuvor waren die Kurse in Asien gefallen. Der japanische Nikkei erlitt die schwersten Verluste am Tag und schloss 2,4% tiefer.
2. US-Anleiherenditen weiter auf dem Rückzug
Die Aufmerksamkeit des Marktes bleibt nach den jüngsten Bewegungen am Anleihemarkt weiter gespannt.
Die Renditen von US-Staatsanleihen sanken weiter ab. Die Rendite der Papiere mit 10-jähriger Laufzeit, dem Benchmark, erreichte ein Tagestief von 2,937% und damit ihr niedrigstes Niveau seit dem 12. September. Zuletzt lag sie bei rund 2,95%.
Zu den Sorgen am Markt gesellte sich, dass eine Inversion am kurzen Ende der US-Zinsstrukturkurve das Schreckgespenst einer möglichen Rezession in den USA aufkommen lassen hat.
Die Rendite von US-Staatsanleihen mit 3-jähriger Laufzeit stand bei 2,822%, während die der 5-jährigen 2,814% betrug.
Die Renditedifferenz zwischen Papieren mit 2-jähriger und 10-jähriger Restlaufzeit war ebenfalls auf einem 11-Jahrestief.
3. Dollar unter Druck
Der Fall der US-Anleiherenditen minderte auch die Nachfrage nach dem Dollar, der gegenüber den anderen Leitwährungen unter ein Wochentief fiel.
Der US-Dollarindex, der die amerikanische Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, ist um 0,6% auf 96,38 gesunken, seinem niedrigsten Niveau seit dem 23. November.
Der Dollar hat gegenüber dem 0,8% eingebüßt und der USD/JPY Kurs lag auf 112,75.
Der Euro ist gegenüber dem Dollar gestiegen, mit dem EUR/USD Kurs um 0,5% höher auf 1,1410.
Auch das Pfund machte an Boden gut, mit dem GBP/USD Kurs um 0,7% höher auf 1,2810, nachdem es am Montag zum ersten Mal seit dem 31. Oktober unter das Niveau von 1,27 gefallen war.
4. Ölpreis steigt weiter an
An den Rohstoffmärkten ging die Ölrallye am zweiten Tag in Folge weiter, da die Erwartungen gestiegen sind, dass die großen Ölförderstaaten, allen voran Saudi-Arabien und Russland, sich auf eine wie auch immer geartete Produktionssenkung einigen werden, wenn die OPEC-Minister in dieser Woche ihren entscheidenden Gipfel abhalten werden.
Das Ölkartell wird am Donnerstag in Wien sein halbjährliches Treffen abhalten.
US-Futures auf die Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurden 1,50 USD oder 2,8% höher zu 54,46 USD das Fass gehandelt, während Brent-Futures um 1,75 USD oder 2,9% auf 63,45 USD das Fass schossen.
Beide Ölbenchmarks waren am Montag um jeweils rund 4% angestiegen.
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5. Deutsche Autobauer zu Besuch im Weißen Haus
Die Spitzenmanager der deutschen Autohersteller Volkswagen (DE:VOWG_p), Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG), die in der Vergangenheit als Zielscheiben für Kritik von US-Präsident Donald Trump herhalten mussten, schicken sich an das Weiße Haus zu besuchen und werden Trumps obersten Wirtschaftsberater Larry Kudlow treffen.
Daimler sagte, sein Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche wird an dem Treffen teilnehmen, während BMW mitteilte, dass Finanzvorstand Nicolas Peter anwesend sein werde. VW kommentierte nicht, ob Vorstandschef Herbert Diess dabei sein wird.
Sie alle hoffen, weitere Zölle auf deutsche Autos vermeiden zu können, nachdem Trump neue Drohungen ausgesprochen hatte, neue Steuern auf in der Europäischen Union gebaute Autos zu erheben.
Aktien von europäischen Automobilbauern sind in diesem Jahr fast 25% gefallen und ein negatives Ergebnis in Washington würde jegliche Hoffnungen auf eine Erholung am Jahresende zerstreuen.
Trump droht seit Monaten damit, Zölle auf Autoimporte zu erheben, besonders solche, die in Europa hergestellt wurden. Er hat aber gleichzeitig auch versprochen, dies nicht zu tun.
-- Reuters wirkte an diesem Report mit