🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

Durchschnittliche Netzentgelte sollen 2023 vielerorts weiter steigen

Veröffentlicht am 05.10.2022, 16:48
Aktualisiert 05.10.2022, 17:00
© Reuters.
NG
-

BERLIN/HANNOVER (dpa-AFX) - Die Netzentgelte auf dem überregionalen Strommarkt werden in Deutschland im kommenden Jahr voraussichtlich vielerorts weiter zunehmen. Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber nannten am Mittwoch die geplante Höhe der Nutzungsgebühren, die neben Produktions- und Beschaffungskosten sowie Steuern einen erheblichen Teil der Rechnung für Endkunden ausmachen. Sie sollen 2023 im Schnitt bei 3,12 Cent je Kilowattstunde liegen - erstmals bundeseinheitlich. Voraussetzung sei, dass bis Anfang Dezember klar ist, wie genau der Bund die Preiskomponente durch seine Entlastungspakete stabilisiert.

Den Angaben zufolge bedeutet die aktuelle Kalkulation nur für das Netzgebiet des niederländischen Betreibers Tennet - etwa in Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie Teilen Hessens und Bayerns - eine leichte Minderung. Dort werden in diesem Jahr noch 3,29 Cent pro Kilowattstunde fällig. In den Zonen von 50Hertz (vor allem Ostdeutschland), Amprion (Großteil von NRW sowie Rheinland-Pfalz, Saarland, Teile Westbayerns) und Transnet BW (Baden-Württemberg) kommt es hingegen zu einer Erhöhung. Dort liegen die Netzentgelte für jede Kilowattstunde derzeit bei 3,04, 2,94 und 3,03 Cent.

Die vier Unternehmen begründeten ihre Berechnungen mit absehbar noch zunehmenden Kosten: "Die Hauptursache liegt bei den erheblichen Preissteigerungen auf den Brennstoff- und Strommärkten, die vor allem auf Russlands Krieg gegen die Ukraine zurückzuführen sind." Teuer ist etwa die Beschaffung von Erdgas aus alternativen Lieferländern, wenngleich der Anteil der Gasverstromung geringer werden soll. Außerdem kostet das Halten von Reservekapazitäten Geld. Kanzler Olaf Scholz (SPD) will die Netzentgelte mittelfristig auch dadurch senken, dass hohe Zufallsgewinne von Stromerzeugern abgeschöpft werden.

Mehrfach gab es von Unternehmen und Verbrauchern schon vor dem Konflikt in Osteuropa Kritik an der Höhe der Netzentgelte. Teils wurden Vorwürfe laut, die großen Betreiber hätten zu viel Macht bei der Festlegung der Preise zur Nutzung der Stromnetz-Infrastruktur.

Länder mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein dringen zudem auf eine Systemreform: Regionen mit wenig Einwohnern, aber viel Ökostrom-Einspeisung würden gegenüber solchen mit vielen Menschen und viel Stromabnahme benachteiligt. Zurzeit gibt es für ganz Deutschland nur eine Strompreiszone, obwohl die Produktions- und Verteilkosten regional unterschiedlich sind.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.