BERLIN/DRESDEN (dpa-AFX) - Angesichts des Rohstoffhungers in der Industrie müssen nach Meinung von Experten heimische Lagerstätten stärker erschlossen werden. Deutschland werde auch bei Metallen abhängig von Importen bleiben, konstatierte der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Ralph Watzel, laut Mitteilung beim "Sächsischen Rohstoffdialog" am Montag in Berlin. Der Abbau im eigenen Land könne die Abhängigkeit von Importen verringern. Zudem erfolge er unter hohen Umwelt- und Sozialstandards. "Wir alle sind gut beraten, dies nach besten Kräften zu unterstützen", erklärte Watzel.
Die Industrie sei auf eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen angewiesen, betonte Anne Lauenroth vom Bundesverband der Deutschen Industrie. "Ohne Rohstoffe keine Energiewende und E-Mobilität, keine Digitalisierung und Industrie 4.0, kein Infrastrukturausbau." Um im weltweiten Wettlauf um knappe Rohstoffe mitzuhalten, müsse die Rohstoffförderung im eigenen Land deutlich erleichtert, beschleunigt und ausgebaut werden, mahnte sie.
So will Sachsen weiter darauf setzen, heimische Lagerstätten zu erschließen. Vor allem das Erzgebirge ist seit Jahrhunderten für seinen Reichtum an Bodenschätzen bekannt. Insgesamt gibt es im Freistaat laut Oberbergamt derzeit fünf Vorhaben zum Abbau von Erzen und Spaten, die weit vorangeschritten sind. Dabei geht es vor allem um Lithium, Zinn und Kupfer, aber auch weitere Metalle wie Indium, Silber, Zink, Mangan, Wismut und Wolfram.
Zugleich müssten das Recycling sowie die Nutzung nachwachsender Rohstoffe gestärkt werden, erklärte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). "Unser gemeinsames Ziel ist es, die Standortvorteile Sachsens im Rohstoffbereich zu fördern, auszubauen und zu verwerten.