Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Federal Reserve (Fed) macht sich im Zuge ihrer aggressiven monetären Straffung zur Eindämmung der hartnäckig hohen Inflation auf politischen Widerstand gefasst.
"Die Wiederherstellung der Preisstabilität bei hoher Inflation kann kurzfristig unpopuläre Maßnahmen erfordern, etwa durch Zinserhöhungen zur Verlangsamung der Wirtschaft", sagte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell in einer vorbereiteten Eröffnungsrede bei einer Podiumsdiskussion in Schweden, wo er an einer Konferenz zur Unabhängigkeit der Zentralbanken teilnahm. Die Äußerungen wurden vorab auf der Website der Fed veröffentlicht.
Powell sagte jedoch, dass "die Vorzüge einer unabhängigen Geldpolitik im US-Kontext gut verstanden und weithin akzeptiert werden", und er sei zuversichtlich, dass die Fed in der Lage sei, "notwendige Maßnahmen" zu ergreifen.
Powell ging in seiner Eröffnungsrede nicht direkt auf das von den Märkten viel beachtete Zinsthema ein. Seit der Vorlage des Dezember-Arbeitsmarktberichts mehren sich die Spekulationen, dass die Fed das Tempo ihrer Zinserhöhungen auf ihrer nächsten Sitzung erneut verlangsamen könnte. Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, sagte am Montag auf einer Konferenz, dass eine Erhöhung um nur 25 Basispunkte gerechtfertigt sein könnte, wenn die Wirtschaftsdaten weiterhin günstig ausfallen würden. Der Jobbericht vom vergangenen Freitag zeigte eine Verlangsamung sowohl des Beschäftigungs- als auch des Lohnwachstums.
Powell distanzierte sich in seiner Rede von anderen - vor allem europäischen - Rednern auf der Konferenz. Er lehnte es ab, Erwägungen zum Klimawandel in die Geldpolitik mit einzubeziehen.
"Ohne ausdrückliche gesetzliche Regelung durch den Kongress wäre es für uns unangemessen, unsere geldpolitischen oder aufsichtsrechtlichen Instrumente zur Förderung einer grüneren Wirtschaft oder zur Erreichung anderer klimabezogener Ziele einzusetzen", sagte Powell und wiederholte damit die übliche Position der Fed. Die Fed sei und werde keine Klimapolitik betreiben.