Investing.com - Es sei unwahrscheinlich, dass die Inflation zu einem "großen Problem" werden könne, sagte Raphael Bostic, Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, am Donnerstag, und er mache sich überhaupt keine Sorgen über eine mögliche Deflation.
Insbesondere im Hinblick auf die Einzelhandelsumsätze im Mai und Juni sei die Konjunkturerholung bislang besser als erwartet ausgefallen, aber deshalb könne man die Wirtschaft trotzdem nicht "für immer herunterfahren". Bostic betonte auch, dass die Bewältigung der Gesundheitskrise "das wirtschaftliche Gleichgewicht bestimmt und dass die Wirtschaft noch etwas zögert".
Per Berichtsmonat Juni stiegen die Einzelhandelsumsätze um 7,5 Prozent nach 18,2 Prozent im Vormonat, wie die US-amerikanischen Statistikbehörde (US Census Bureau) am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten ein Umsatzplus von 5,0 Prozent prognostiziert. Im Jahresvergleich erholten sich die Einzelhandelsumsätze von -5,65 Prozent auf 1,10 Prozent.
Die Lage sei "extrem unbeständig, die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung nehmen auf einem sehr hohen Niveau ab, aber sobald wir das Virus unter Kontrolle bringen, werden wir in den Wachstumsmodus schalten", sagte Bostic und fügte hinzu, er unterstütze keine negativen Zinsen.
Der rückläufige Trend bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung setzte sich letzte Woche in der Tat fort, allerdings in einem extrem gemächlichen Tempo. In der Woche bis zum 11. Juli sank die Zahl der Amerikaner, die erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe stellten, um 10.000 auf 1,3 Millionen, wie das Department of Labor am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang von mindestens 60.000 gerechnet.