Investing.com - Der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta, Raphael Bostic, betonte am Dienstag, dass sich die wirtschaftliche Erholung der USA von der Coronavirus-Krise möglicherweise "abflachen" könnte, da die Zahl der Infektionen in mehreren US-Bundesstaaten sprunghaft angestiegen sei.
Anhand wöchentlicher Indikatoren habe sich herausgestellt, dass die wirtschaftliche Aktivität im ganzen Land möglicherweise in Bezug auf die Neueröffnung von Geschäften und der Mobilität ins Stocken geraten könnte, erklärte er.
"Es gibt ein paar Dinge, die wir derzeit feststellen, und einige davon sind beunruhigend und könnten darauf hindeuten, dass der Verlauf dieser Erholung etwas holpriger sein wird, als erwartet", so Bostic in einem Interview mit der Financial Times. Er fügte hinzu, dass die Fed "dies sehr genau beobachtet und sich bemüht, genau zu verstehen, was vor sich geht".
Seit gut einer Woche melden die US-Behörden im Durchschnitt fast 50.000 Neuinfektionen pro Tag, vor allem aus den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien. Gleichwohl stagniert die Sterblichkeitsrate auf tiefem Niveau.
Anthony Fauci, der führende Virologe in den USA sagte gestern Abend, dass die aktuelle Lage "wirklich nicht gut" sei und ein "unmittelbares" Handeln erforderlich mache.
Die Futures in den USA werden am Dienstagmorgen deutlich tiefer gehandelt. Der Dow Jones steht 203 Punkte im Minus und der S&P 500 fällt um 0,61 Prozent. Sogar der Nasdaq 100, der Überflieger-Index der letzten Wochen, verliert 0,32 Prozent. Auch die 10-jährige US-Rendite rutscht um knapp 2 Basispunkte ab auf nun 0,666 Prozent.