Washington (Reuters) - Trotz der Aufholjagd nach der Corona-Krise wird die US-Wirtschaft nach Ansicht eines führenden Währungshüters noch längere Zeit für die vollständige Erholung brauchen.
Seit Mai seien die Konjunkturdaten zwar “überraschend stark” ausgefallen, sagte der Vizechef der US-Notenbank Fed, Richard Clarida, am Mittwoch. Doch noch immer stecke die Wirtschaft in einem tiefen Tal und werde bis zum Erreichen des Vorkrisenniveaus “vielleicht noch ein Jahr” benötigen. Für die in der Krise stark angestiegene Arbeitslosenquote seien dafür sogar drei Jahre zu veranschlagen. “Zusätzliche Unterstützung von der Geldpolitik - und wahrscheinlich auch von der Haushaltspolitik - werden benötigt werden”, sagte Clarida. Die Fed stehe bereit, ihr gesamtes Instrumentarium zur Stützung der Wirtschaft einzusetzen.
Bei neuen Konjunkturhilfen der Politik hakt es jedoch vor den Präsidentschaftswahlen Anfang November: Die Verhandlungen sind festgefahren. Die US-Regierung hatte dem Kongress zuletzt nur stark abgespeckte Soforthilfen vorgeschlagen.