Investing.com - Der Vizechef der US-Notenbank Fed, Richard Clarida, rechnet mit einem Wachstum der US-Wirtschaft von 6 Prozent oder 7 Prozent in diesem Jahr. Das wäre "das stärkste Wachstum seit 35 Jahren". Die jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) hätten "gezeigt, dass das möglich ist". Allerdings müsse die Fed die hereinkommenden Daten aufmerksam beobachten, insbesondere mit Blick auf die Inflation. Bei Bedarf werde die Federal Reserve ihre Geldpolitik entsprechend anpassen, so Clarida.
Die US-Teuerungsrate erreichte im April mit jährlich 4,2 Prozent den höchsten Stand seit September 2008. Sie liegt damit über dem Ziel der Federal Reserve. Besonders deutlich fiel der Preisanstieg für Energie aus. Diese verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25 Prozent. Die Preise für gebrauchte Pkw und Lkw, die als maßgeblicher Inflationsindikator gelten, erhöhten sich um 21 Prozent, davon allein im April um 10 Prozent.
Zur Beschäftigung sagte Clarida, dass das Erreichen der maximalen Beschäftigung keinen unerwünschten oder unwillkommenen Druck auf das Preisniveau ausüben dürfte. Im Hinblick auf den enttäuschenden Arbeitsmarktbericht für April erklärte er, dass "die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere im Dienstleistungssektor, einige Zeit in Anspruch nehmen und Aufwärtsdruck auf die Preise erzeugen könnte, sobald die Arbeitnehmer wieder Arbeit finden."
Im April schufen die Firmen in den Vereinigten Staaten gerade einmal 266.000 Stellen. Volkswirte hatten jedoch mit einem Jobwachstum von knapp 1 Million gerechnet. Die März-Zahl wurde zudem um 146.000 auf 770.000 Jobs herabgesetzt, nachdem zunächst ein Aufbau von 916.000 genannt worden war.