Die letzten Stunden haben geschlagen! Sparen Sie bis zu 50 % auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Finanzministerium kritisiert EU-Kompromiss für mehr Lohntransparenz

Veröffentlicht am 23.12.2022, 10:40
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Das Bundesfinanzministerium kritisiert die geplanten EU-weiten Vorgaben für mehr Gehälter-Transparenz in Unternehmen. Die Bundesregierung habe sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass die entsprechende EU-Richtlinie "bürokratiearm und mittelstandskonform" umgesetzt werden solle, erklärte das Ministerium auf dpa-Anfrage. Das erfülle der gegenwärtige Kompromiss nicht.

Damit widerspricht das Haus von Christian Lindner (FDP) der grünen Familienministerin Lisa Paus, die die geplanten Verschärfungen zuvor gelobt hatte.

Mit der neuen Richtlinie sollen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern dazu verpflichtet werden, künftig regelmäßig Daten zum Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen zu veröffentlichen. Ziel ist es, durch mehr Transparenz die vielerorts bestehende Lohnlücke zwischen den Geschlechtern weiter zu schließen. In Deutschland liegt sie derzeit bei 18 Prozent. Umfassende Transparenzpflichten zu Gehaltsunterschieden gibt es bislang nicht.

Mitarbeiter in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten können hierzulande lediglich Auskunft darüber verlangen, wie viel Kollegen des jeweils anderen Geschlechts für eine vergleichbare Beschäftigung verdienen. Diese Informationen müssen sie aber extra anfordern.

Am Mittwoch hatten die Botschafter der EU-Staaten die neuen Regeln formell abgesegnet. Deutschland hatte sich wegen des koalitionsinternen Dissenses enthalten. Die Richtlinie kann dennoch in Kraft treten - sobald das Parlament grünes Licht gegeben hat. Letzteres gilt als Formsache.

Frauenministerin Paus, die die Enthaltung Deutschlands am Mittwoch bedauert hatte, hofft auf ein Inkrafttreten im Frühjahr 2023. Der Kompromiss sehe "großzügige Vorlaufzeiten" für Unternehmen vor, sagte sie der dpa. So müssten etwa Arbeitgeber mit 100 bis 150 Beschäftigten die ersten Berichte erst 2031 vorlegen.

Das Bundesfinanzministerium sieht das anders. Zwar seien die "grundsätzlichen Anliegen des Entwurfs" zu begrüßen. Durch die vorgesehenen Berichtspflichten werde "die Betroffenheit kleinerer und mittlerer Unternehmen" aber nicht hinreichend berücksichtigt, hieß es. Die Richtlinie sende in der derzeitigen Wirtschaftslage "das falsche Signal".

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.