BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX) - Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert von Lebensmittel-Herstellern transparentere Informationen bei Änderungen ihrer Produkt-Rezepturen. Es könne nicht sein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, die ohnehin inflationsbedingt beim Einkaufen tiefer in die Tasche greifen müssen, auch noch schlechtere Qualität erhielten - "während Hersteller dabei zusätzliche Gewinne einfahren", sagte eine Foodwatch-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte zuvor Fälle von sogenannter Skimpflation aufgelistet. Bei den betreffenden Produkten wurden demnach einzelne Zutaten durch minderwertigere ersetzt, etwa Sonnenblumenöl durch Palmöl - bei gleichbleibenden oder sogar inflationsbedingt noch gestiegenen Preisen. Andere Produkte enthielten einen höheren Wasseranteil als in früheren Rezepturen.
Für die Verbraucher seien solche Änderungen schwer erkennbar, weil sie dafür das Kleingedruckte der Zutatenliste studieren und mit den vorherigen Zutatenlisten vergleichen müssten, die ja durch die Umstellung in der Regel nicht mehr vorlägen, sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Der Begriff "Skimpflation" setzt sich aus dem englischen Wort "skimp" für knausern oder sparen und "Inflation" für Teuerung zusammen.