Investing.com - In seinem neuesten Podcast übte der erfahrene Investor Peter Schiff erneut scharfe Kritik an der aktuellen Zinspolitik der Federal Reserve (Fed). Er erinnerte daran, dass der Goldpreis letzte Woche angesichts der hawkishen Rhetorik mehrerer Fed-Vertreter und der Zweifel des Marktes an einer Pause der US-Notenbank im Juni abgestürzt sei.
Schiff betonte, dass die Leiterin der Fed-Filiale in Dallas, Lorie Logan, am vergangenen Donnerstag erklärt hatte, sie befürchte, dass die nach wie vor "viel zu hohe" Inflation nicht schnell genug sinken werde, damit die Fed es sich leisten könne, die Zinsen im Juni unverändert zu lassen.
Sollte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve Bank (FOMC) im nächsten Monat die Leitzinsen erneut anheben, läge die Fed Funds Rate dann in einer Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent.
Peter Schiff merkte aber an, dass wir in einem solchen Fall dann "über dem Zinsniveau lägen, das die Finanzkrise von 2008 und die große Rezession beschleunigt hat", und hob hervor: "Der Unterschied ist, dass wir heute viel mehr Schulden haben als damals, jeder hat viel mehr Schulden - die Regierung, die Unternehmen, die Privatpersonen".
"Folglich wird dieses Zinsniveau heute viel mehr Schaden anrichten als 2007", warnte er und rief seinen Zuhörern in Erinnerung, dass das, was folgte, die große Finanzkrise von 2008 war.
Er behauptete: "Die Finanzkrise, die 2023 bereits begonnen hat, wird also viel schlimmer sein als die von 2008".
Ein weiteres Thema, das Schiff aufgriff, war die enorme Schuldenlast der Privathaushalte, die vor kurzem zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von 17 Billionen Dollar überschritten hat.
So kommt Schiff zu dem Schluss, dass "die Amerikaner ihre Kreditkarten wie einen Rettungsring benutzen, so begegnen sie den steigenden Preisen". Jedoch sei "der Zinssatz für Kreditkartenschulden mittlerweile auf über 20 Prozent gestiegen", betonte er.
"Die Verbraucher geben immer noch Geld aus. Woher nehmen sie das ganze Geld? Sie leihen es sich. Die Kreditvergabe nimmt weiter zu. Das ist Teil der Inflationsdynamik. Inflation ist eine Ausweitung der Geldmenge, zu der auch Kredite gehören", erläuterte der Gold-Bulle.
Seiner Meinung nach "kürzen die Verbraucher ihre Ausgaben also nicht aufgrund der steigenden Preise", und deshalb "werden die Preise also weiter steigen und die nächste Zinserhöhung um einen Viertelpunkt wird nicht wirksamer sein als die vorherigen, was bedeutet, dass man es wieder tun muss". Sein Fazit: "Die Fed ist dabei, ihren Kampf gegen die Inflation zu verlieren".