ZUG (dpa-AFX) - Holcim (SIX:HOLN) hat im ersten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs operativ mehr verdient. Der Umsatz schrumpfte um 2,4 Prozent auf 5,59 Milliarden Franken (5,7 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Zementkonzern am Donnerstag in Zug mitteilte. Der starke Franken habe das Resultat belastet. Das Geschäft ist auf vergleichbarer Basis in Lokalwährungen um 3,4 Prozent gewachsen.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte hingegen um 7,8 Prozent auf 532 Millionen Franken zu. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Den Konzerngewinn gibt der Baustoffkonzern an ungeraden Quartalen nicht bekannt.
Damit hat Holcim die Erwartungen der Analysten beim Umsatz zwar etwas verfehlt, bei der Profitabilität aber deutlich übertroffen. Selbst die optimistischsten Schätzungen hat Holcim hinter sich gelassen.
In lokaler Währung sei der operative Gewinn um 17,1 Prozent gestiegen, erklärte Konzernchef Jan Jenisch: "Damit konnten wir die Auswirkungen des starken Schweizer Frankens mehr als kompensieren."
Auch der Konzernumbau ging weiter. Holcim habe zudem im ersten Quartal fünf Übernahmen getätigt und vier Veräußerungen abgeschlossen. "Insgesamt haben wir mit unseren M&A-Aktivitäten im ersten Quartal mehr als 3 Prozent zu unserem Umsatz beigetragen", sagte Jenisch. Zudem habe man die branchenführende Marge beim bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nochmals ausgebaut.
Die Jahresziele bestätigte der Konkurrent von Heidelberg Materials (ETR:HEIG). Der Umsatz soll aus eigener Kraft um über 4 Prozent wachsen. Zudem sollen Firmenkäufe die Erlöse um über 2 Prozent steigern. Damit wird insgesamt eine Umsatzverbesserung von über 6 Prozent erwartet.
Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll auf vergleichbarer Basis überproportional zulegen. Die entsprechende Marge soll auf 18 Prozent steigen. Der freie Mittelzufluss werde bei über 3 Milliarden Franken erwartet.
Zudem gebe es weitere Fortschritte bei der geplanten Börsennotierung des Nordamerika-Geschäfts in den USA, hieß es. Holcim hatte Ende Januar überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr von Holcim zu trennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse zu bringen.
Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: "Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen", hatte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals gesagt. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potenzial gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.
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