Investing.com – In einem Interview für die Sendung Real America with Dan Ball über die aktuelle Banken- und Finanzkrise äußerte sich der Investor Peter Schiff einmal mehr sehr kritisch über die Fed und die US-Regierung, die seiner Meinung nach einen Inflations-Tsunami auslösen dürften.
Schiff ist unter anderem überzeugt, dass nach Signature Bank (OTC:SBNY), SVB, First Republic Bank (OTC:FRCB) und anderen in den nächsten Monaten noch viel mehr Bankenpleiten zu erwarten sind.
Bankensystem ist "vom Sozialismus korrumpiert" und die US-Regierung "insolvent"
"Das ist die Folge der von der Fed verursachten Katastrophe. Ausgelöst von Zinssätzen, die zu lange auf einem derart niedrigen Niveau gehalten wurden", sagte er und erklärte: "Dadurch war es den Banken möglich, all diese langfristigen, niedrig verzinsten und überbewerteten Schulden, Staatsanleihen und Hypotheken zu kaufen", die ihre Bilanzen schwächten.
Er urteilte, dass "die staatlichen Regulierungsbehörden die Banken im Grunde dazu gedrängt haben, diese Wertpapiere zu kaufen. Sie haben günstige Bilanzierungsbedingungen für Staatsanleihen und alles, was von der US-Regierung garantiert wird, geschaffen".
Der Investor befand auch, dass wir eigentlich ein kapitalistisches System haben sollten, das jedoch durch den Sozialismus korrumpiert wurde.
"Wir haben den Bankensektor sozialisiert. Das ist die Quelle des Problems. Überdies haben wir auch die Zinssätze vergesellschaftet, denn die Federal Reserve ist wie eine Polizeidienststelle. Sie wählt einen Zinssatz nahezu beliebig aus, anstatt den Markt den angemessenen Zinssatz ermitteln zu lassen. Und wenn die Fed die Zinsen zu niedrig ansetzt und viel Geld druckt wird, dann löst sie eine massive Inflation aus, schafft enorme wirtschaftliche Ungleichgewichte, die in Finanzkrisen und Depressionen münden, wenn die Blasen platzen. Das ist die Situation, in der wir uns derzeit befinden".
Er fuhr fort: "Aus meiner Sicht wird die Fed keine andere Wahl haben, als eine solche Inflation auszulösen, um zu versuchen, all die Banken und die US-Regierung, die ebenfalls insolvent ist, zu stützen".
Inflations-Tsunami trifft das Geld von allen
Schiff meinte, dass "Geld in keiner der Banken sicher ist, denn auch wenn Ihre Bank nicht bankrottgeht, wird die Rettung zwangsläufig mit einer steigenden Inflation einhergehen", und erklärte, dass in diesem Fall "Sie vielleicht nicht Ihr Geld verlieren, aber Ihr Geld wird mit Sicherheit an Kaufkraft verlieren".
Er wies außerdem darauf hin, dass die von der Fed letzte Woche angekündigte Zinserhöhung um 25 Basispunkte seiner Meinung nach zwar nicht ausreicht, um die Inflation zu bekämpfen, dass sie aber ausreichen dürfte, um "mehr Probleme für Banken und alle, die Schulden haben, zu schaffen".
Er erinnerte daran, dass "viele Unternehmen und viele Besitzer von Gewerbeimmobilien vor einigen Jahren kurzfristige Kredite zu sehr niedrigen Zinsen aufgenommen haben", und warnte, dass "wenn diese Kredite auslaufen und nun verlängert werden müssen, die Anschlussfinanzierung unbezahlbar wird".
Seiner Meinung nach werden es sich viele Unternehmen "nicht leisten können, diese Schulden zu den neuen Zinssätzen zu bedienen, sobald diese Kredite fällig werden", und er warnte davor, dass "der Großteil dieser Finanzkrise, die gerade erst begonnen hat, noch vor uns liegt".
Mit Blick auf die Vermögenswerte, in die man in diesem Zusammenhang investieren sollte, verwies Schiff schließlich wie üblich auf Gold, das "viel, viel höher steigen wird", "auf ein Vielfaches seines derzeitigen Preises". Er meinte außerdem, man müsse "unbedingt aus dem Dollar" und den Banken aussteigen und "in etwas Reales investieren, sei es Gold, Silber oder ausländische Aktien". Er empfahl, "für den bevorstehenden Sturm einen sicheren Hafen anzusteuern, denn der Inflations-Tsunami kommt".