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INTERVIEW/ACMBernstein: Aktien großer Tech-Firmen attraktiver als Konsumwerte

Veröffentlicht am 13.01.2013, 10:35
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Kursanstieg von Konsumaktien in den vergangenen Jahren sollten Anleger nach Einschätzung der Fondsgesellschaft ACMBernstein andere Sektoren mit ähnlichen Charakteristiken mit in Erwägung ziehen. Zwar haben einige Schwergewichte wie Nestle noch Potenzial, sagte James Ross, Portfolio-Manager bei ACMBernstein, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Als Alternative bieten sich seiner Meinung nach aber auch Investitionen in große Technologiefirmen an. Diese besäßen ähnliche Eigenschaften wie die Konsum-Dickschiffe, ihre Aktien seien aber günstiger bewertet.

Frage: Warum dürften Ihrer Meinung nach einige Aktien großer Technologieunternehmen die 'neuen Konsumgüterwerte' sein?

Ross: 'Während der letzten paar Jahre ist eine neue Form von Technologieunternehmen entstanden, die dem Modell der Konsumgüterfirmen sehr ähneln. Dies sind typischerweise reifere Unternehmen, die bereits viele Konkurrenten überlebt und dadurch eine starke Marktposition erreicht haben. Beispiele dafür sind IBM , die viel wiederkehrendes Geschäft in den Sparten Beratung und Großrechner generieren, oder Microsoft , die eine starke Stellung bei PCs innehaben. Oder denken Sie an den Dax-Wert SAP , den Weltmarktführer bei Unternehmenssoftware.'

Frage: Welche weiteren Argumente sprechen Ihrer Meinung nach für den Kauf dieser Technologiewerte?

Ross: 'Diese neue Form von Technologiewerten weist im Allgemeinen die gleichen attraktiven Merkmale wie Konsumgütertitel auf, ist aber oft besser bewertet. Außerdem verfügen die Technologie-'Konsumgüteraktien' über starke Bilanzen, die den Cashflow dieser Unternehmen widerspiegeln.'

Frage: Die Deutschen haben durchaus auch schlechte Erfahrungen mit Technologie-Werten gemacht - Stichwort: Zusammenbruch des Neuen Marktes. Sehen Sie auch die Gefahr einer Blase, da manche Werte wie Apple aktuell sehr hoch bewertet sind?

Ross: 'Alle Anleger befürchten eine Wiederholung der Technologieblase von 2001 - und daher wird es so wahrscheinlich nicht wieder passieren. Es ist richtig, dass Technologiewerte zu Beginn des Jahres 2012 übermäßig gekauft wurden und seitdem an Wert verloren haben. Dies wurde besonders deutlich bei Apple. Viele Investoren sind nun besorgt, dass der Prozess neuer Produktinnovationen an Schwung verliert. Das Unternehmen generiert jedoch allein durch seine bereits existierenden Produkte derart hohe Renditen, dass die Aktien mittlerweile nicht mehr extrem überteuert wirken. Unterdessen bietet der Rest des Sektors weiterhin Chancen - getrieben von Trends wie der Ausweitung des App-Marktes, Cloud Computing sowie 4G-Smartphones.'

Frage: Sollten Investoren also darüber nachdenken, in Zukunft eher Technologieaktien ins Osternest zu legen als Konsumgüterwerte?

Ross: 'Der Balance zuliebe sollten sie beides tun. Zwar sind Konsumgüteraktien derzeit weniger attraktiv als früher, da sie sich in den letzten zwei Jahren überdurchschnittlich entwickelt haben. Jedoch verfügen Unternehmen wie Nestle noch immer über genug Wachstumspotenzial in den Schwellenländern. Die Geschäftsmodelle der Konsumgüterkonzerne sind oft 'klebrig' - der Kunde kauft das Produkt regelmäßig und wird so an das Unternehmen gebunden.'/la/zb

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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