Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Nach dem Sieg der von Giorgia Meloni geleiteten Rechtspartei bei den Parlamentswahlen in Italien gaben italienische BTPs am Montag den Ton an und zogen die Anleihekurse in der Eurozone auf breiter Front nach unten.
Nach der Wahl stellt Melonis Partei "Brüder Italiens" sowohl im Senat als auch in der Abgeordnetenkammer die größte Fraktion. Damit wird die nächste italienische Regierung sehr wahrscheinlich von einer Partei geführt, die in der Vergangenheit Sympathien für die faschistische Politik des ehemaligen Diktators Benito Mussolini gezeigt hat.
Meloni hatte ihre Rhetorik während des Wahlkampfs etwas abgemildert und angedeutet, dass sie die von der Europäischen Union geforderten wirtschaftspolitischen Maßnahmen durchsetzen werde, um die für den Wiederaufbau der Wirtschaft des Landes erforderlichen Milliardenbeträge für die Zeit nach der Pandemie zu erhalten.
Die Rendite der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen stieg zur Eröffnung um 12 Basispunkte auf 4,48 %, während die Rendite der 2-jährigen Schuldverschreibungen - ein direkteres Zeichen für den sich abzeichnenden Stress auf den Schuldenmärkten der Eurozone - nur um 10 Basispunkte auf 3,13 % zulegte.
Zu Wochenbeginn herrschte an den globalen Anleihemärkten große Beunruhigung über das Risiko, dass die anhaltende Energiekrise die europäische Politik aus den Angeln heben könnte. Die deutsche 10-jährige Anleiherendite stieg ebenfalls um 7 Basispunkte auf 2,10 %, während die Verzinsung der 2-jährigen Bundesanleihen um 5 Basispunkte auf 1,96 % kletterte.
Italienische Aktien hingegen begrüßten das Wahlergebnis, das eine weitgehend wirtschaftsfreundliche Agenda für die nächste Regierung verspricht. Der FTSE MIB-Index eröffnete mit einem Plus von 0,2 % und zeigte damit die zweitbeste Performance unter den europäischen Börsenindizes.