BERLIN (dpa-AFX) - IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hat die Bundesregierung vor einer verfrühten Rückkehr zur Schuldenbremse gewarnt. Bei steigenden Energiepreisen "wäre es klüger von Deutschland, weiter die Konjunktur zu stützen", sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds dem "Spiegel" (Donnerstag). "Wenn es schlecht läuft, sollte Deutschland den Zeitpunkt der Rückkehr zur Schuldenbremse überdenken."
Als Problem für die Bundesrepublik bezeichnete sie die hohe Abhängigkeit von russischen Gasimporten. Bei einem Lieferstopp sei wahrscheinlich mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. "Deutschland muss deshalb sehr genau abwägen, wie es seinen fiskalpolitischen Spielraum nutzt." Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte erst vor wenigen Tagen das Ziel bekräftigt, die Schuldenbremse von 2023 an wieder einzuhalten. In den vergangenen Jahren hatte der Bund die Regelung wegen der Corona-Krise ausgesetzt.